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POESIE AUS MAGDEBURG ZUM ABEND


Marionetten

Wohl alle sind wir Marionetten,
geführt von meisterlicher Hand.
Die Rollen, die wir gerne hätten,
sind meistens uns ganz unbekannt.

Wir schaffen manches mit Vergnügen,
wir schaffen anderes mit Groll. 
Wir sprechen Wahres aus und Lügen –
und wissen oft nicht, was das soll.

Wir haben Freude und auch Kummer
und folgen falschen Zielen nach.
Und fallen endlich wir in Schlummer,
sind wir ganz ausgepumpt und schwach.

Wir fragen uns in stillen Stunden,
wer ist es, der die ganze Welt
und Räume, die damit verbunden,
an unsichtbaren Fäden hält?

Sehr schwierig, das herauszufinden.
Wir wissen nichts und spüren’s kaum.
So vieles lässt sich nicht ergründen,
das Lebenslabyrinth: ein Traum…

Helga Schettge

25. August 2017
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