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Online MD Literaturtage

Magdeburger Literaturwochen unter dem Motto „Das Böse in der Literatur“

Magdeburg, 12. August 2018


Von Annnett Szameitat

Das Mystische, Nichtgreifbare, das Dämonische hat schon vor Jahrhunderten die Menschen in ihren Bann gezogen. Seit der Bibel bis zur Gegenwart sind die dunklen Seiten des Individuums Thema in der Literatur. Das Obskure, Geheimnisvolle fesselt noch heute die Leser – von Jung bis Alt. Beleuchtet unter ganz verschiedenen Aspekten, unterliegt hier die Thematik einer ganz individuellen Faszination. Doch warum ist der Blick in die Abgründe der menschlichen Seele so anziehend, so erregend? Dieser Frage widmen sich die 27. Magdeburger Literaturwochen vom 5. September bis zum 21. Oktober dieses Jahres.

„Das Böse in der Literatur“ ist das allumfassende Motto der Literaturtage und so vielschichtig wie das Thema, gestaltet sich auch das Kulturprogramm. Mit der mystischen Zahl 13 starten die Kulturwochen am 5. September. Im 13. Jahr der Verdichtung erwartet die Magdeburger und ihre Gäste an bis zu 13 verschiedenen Orten ein buntes Programm - vielseitig und voller Überraschungen. Ein rundes Bild sollen die Literaturwochen für die Zuhörer und Zuschauer ergeben, betont die Leiterin des Magdeburger Literaturhauses Ute Berger. 

Die Kulturtage eröffnen mit einer Ausstellung der bekannten Berliner Künstlerin und Illustratorin Kat Menschik im Literaturhaus und im Volksbad Buckau. Den Abschluss am 21. Oktober im Moritzhof bildet eine Lesung des Krimiautors Volker Kutscher. Zusammen mit Kat Menschik, die auch sein jüngstes Buch illustrierte, stellt er „Moabit“, den siebten Teil seiner Bestseller Krimireihe „Babylon Berlin“ vor, die im Milieu der 1920er-Jahre spielt. Dazwischen gibt es Unheimliches, Skurriles, Böses. Aber auch gewürzt mit einem Augenzwinkern und einem Schuss Hoffnung, so Ute Berger. Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt machen Lust auf Mehr. Zu Wort kommen renommierte Autoren der Szene, wie Wolfgang Hohlbein und Franz Kafka in einer Inszenierung zu seinem Lebenswerk, sowie neuere Autoren, wie Sven Stricker und Alexander Su-ckel. Er liest aus seinem Debütroman „Inquietudo“; einem Spiel sich überschneidender Wahrnehmungen und nicht greifbarer Bilder.

Literarische Abende und Veranstaltungen unterschiedlichster Couleur bieten Wissenswertes und Staunenswertes zum Thema. Es geht um Hintergründe, die neugierig machen und Fragen zum Genre, auf die es nicht immer einfache Antworten gibt. Im „Tatort“ Magdeburg wird teils auf Schusters Rappen lokalen historische Orten mit Gruselpotenzial nachgegangen und eine Veranstaltung im Moritzhof zu Brechts „Dreigroschenfilm“, stellt Brechts Meisterwerk filmisch aus einem anderen Blickwinkel dar. 

Doch nicht nur die Erwachsenen können in der nächsten Zeit Kultur für die Sinne genießen, auch an die Jüngsten ist gedacht. In verschiedenen Bibliotheken der Stadt und im Literaturhaus gibt es Gruseliges zum Lauschen, Mitspielen und Mitmachen – vom Klassiker, wie „Max und Moritz“ bis zu Kinderbuchautoren von heute, wie Kai Lüftner mit Teil drei seines Buchprojektes, der überaus untoten Adelsfamilie Finsterstein. Die Ausstellung der Illustratorin Kat Menschik ist noch bis zum 26. Oktober zu sehen. Neben deutschsprachiger Literatur bebilderte sie auch „Der Held im Pardelfell“, Werk des Georgiers Schota Rustaweli.

Weitere Informationen und das gesamte Programm gibt es unter: www.literaturhaus-magdeburg.de/veranstaltungen/programm


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Fotos: Wolfgang Hohlbein (li.), Alexander Suckel und Sven Stricker (r.). (c) Veranstalter