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SBK Kunst

Schönebeck: Neue Schiffsskulptur ziert den Kreisverkehr Grünewalde

Schönebeck, 26. Juni 2018


Verkehrskreisel ziehen Künstler an. Ideen ziehen Engagierte an. Und Aufgaben ziehen Macher an. Daraus entstand in Schönebeck ein weiteres besonderes Projekt, welches mit der offiziellen Freigabe am Samstag, 23. Juni 2018, seine erfolgreiche "Umsetzung" fand. 

Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Kunstwerk, welches am Wochenende der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, musste erst aus Tornitz an die Elbe transportiert werden. Der Kreisverkehr Schönebeck-Grünewalde erfuhr somit eine künstlerische Bereicherung im öffentlichen Raum. Acht Tonnen schwer, sieben Meter breit, sechs Meter hoch: Eine Schiffsskulptur ziert nun den Kreisverkehr Grünewalde. 

Nach einem Entwurf des Magdeburger Künstlers Matthias Trott baute Metallbau Henschel aus Tornitz eine eindrucksvolle Stahlskulptur mit dem Thema "Schifffahrt". Passend zur nahen Elbe - ein gigantisches Stahlschiff, dessen zwei Masten durch ca. 300 Jahre alte, originale Ebbrückenpfähle aus Eichenholz dargestellt werden. Die Idee zur weiteren Ausgestaltung eines Kreisverkehres in Schönebeck kam der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Sachsen-Anhalts (MIT) mit Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger. "Vor Jahren habe ich mal von der "Kulturmetropole" Schönebeck gesprochen", erinnerte der MIT-Vorsitzende während der offiziellen Präsentation des Kunstwerkes am Wochenende. "Viele hatten darüber geschmunzelt. Nun sei man einen weiteren Schritt in diese Richtung gegangen. Doch der sei nur möglich gewesen, weil viele mitmachen und gemeinsame Aktivitäten starten. Wie eben diese Skulptur. Die zweite nach "Salzstadt" auf dem Heinitzhof-Kreisel, die 2016 aufgestellt worden ist. Und: Die Stadt Schönebeck hat keinen Cent dazu bezahlt. Zu den privaten Unterstützern  gehören unter anderem der Elbufer Förderverein und die Stadtwerke. 

"Kunst im öffentlichen Raum ist schwierig umzusetzen und für den Künstler eine gewisse Herausforderung", meinte am Samstag auch Matthias Trott. "So seien zwei Jahre von der Idee bis zum Platzieren am Ort der Bestimmung ins Land gegangen", ergänzte der Magdeburger. Der  Bildhauer hofft, dass die Schönebecker ihre neue Skulptur annehmen und Gäste, ob mit dem Rad oder dem Auto, auch mal genauer schauen.

Gleich nebenan ist ein Parkplatz, ein Verweilen ist also gut möglich. Trott findet es schön, dass die Region trotz finanzieller Schwierigkeiten versuche, Kunst zu integrieren. "Kunst ist identitätsstiftend", betont er mehrmals. Dafür bedankte sich Oberbürgermeister Bert Knoblauch am Samstag am Ende der Elbbrücke (Thälmannbrücke) schon einmal herzlich bei ihm, aber auch bei allen anderen Beteiligten wie den genannten Matthias Trott und Eckhard Henschel, aber auch bei Friedrich Husemann von den Stadtwerken und nicht zuletzt bei Martin Hennig vom Elbufer Förderverein. 

Das Stadtoberhaupt bedankte sich ebenfalls bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreiswirtschaftsbetriebes und der Stadtverwaltung, welche ebenfalls bei der Umsetzung des Projektes tatkräftig unterstützt haben, wenn auch nicht finanziell. "Die Stadt sei seit der Wende dabei, ihre Identität zu suchen und zu finden. Kunst hilft uns dabei, ins Bewusstsein zu rufen: Was macht uns aus?" so der Schönebecker. Bezugnehmend auf die von Schellenberger angestrebte "Kulturmetropole" erinnert Knoblauch: "Vieles wird anfangs verlacht. Wie einst das Ringheiligtum Pömmelte. Jetzt zählen wir dort 4000 Besucher im Monat. Auf alle Fälle freue ihn, dass Schönebeck nun ein Stück Kultur mehr habe. 

"Ich wünsche allen Einheimischen und Gäste viel Spaß beim Betrachten", so der Stadtchef. Und kaum ist das eine Projekt abgeschlossen, haben Künstler und MIT schon das nächste Objekt im Blick. Der Kreisel Ortsausgang Schönebeck, Richtung Barby, soll mit einer Skulptur, die auf das Ringheiligtum hinweist, versehen werden. Und dann ist da noch ein möglicher Skulpturenpark. Dieser könnte am Weg entstehen, der das Ringheiligtum mit der zweiten Kreisgrabenanlage, die sich näher an Schönebeck heran befindet, verbindet. Man darf gespannt sein.


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Foto: von links: Künstler Matthias Trott, Oberbürgermeister Bert Knoblauch, Elbufer-Fördervereins-Chef Martin Hennig, MIT-Vorsitzender Gunnar Schellenberger, Kreiswirtschaftsbetriebs-Chef Ralf Felgenträger (unten, links), Unternehmer Eckhard Henschel. (c) Stadt Schönebeck