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18WP Portrait Monika Gr  tters Christof Rieken

Übergabe bislang verschollener Fotografien an das russische „Schloss- und Parkmuseum Gatschina“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat am heutigen Mittwoch gemeinsam mit dem Sprecher des Deutsch-Russischen Museumsdialogs (DRMD), Hermann Parzinger, 45 bislang verschollen geglaubte, aber im Internet wieder aufgetauchte historische Fotografien aus dem Bestand des russischen „Schloss- und Parkmuseums Gatschina“ feierlich an das Museum übergeben. Für die andauernde Rekonstruktion der Palastanlage und deren kostbare Innenausstattung sind die Fotografien von besonders großem Wert.

Grütters (Foto): „Der Raub von Kunst und Kulturgut, die barbarischen Raubzüge der Nationalsozialisten und der Wehrmacht in russischen Museen, Bibliotheken, Archiven und historischen Gebäuden gehören zu den von Deutschen begangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Kulturgüter sind existentiell für Gemeinschaften und für Nationen. Sie sind Teil des kulturellen Gedächtnisses, sie spiegeln Geschichte und Identität. Ihr Verlust schmerzt - Russen genauso wie Deutsche. Auch diesen Teil unserer Geschichte gilt es weiterhin aufzuarbeiten. Der deutsch-russische Museumsdialog ist uns dabei ein unverzichtbares Element, um im Gespräch zu bleiben.“

Grütters weiter: „Ich bin sehr dankbar, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern hier seit mehr als zehn Jahren eng zusammenarbeiten, um zur Aufklärung über kriegsbedingt verbrachte Kulturgüter beizutragen. Die intensive und vertrauensvolle Forschungszusammenarbeit ist ein wichtiges Fundament unserer deutsch-russischen Kulturbeziehungen. Dies lässt mich hoffen, dass auch Russland den Austausch zwischen Experten beider Länder wertschätzt und seine Weiterentwicklung unterstützt. Und es bestärkt mich in der Auffassung, dass wir auch den bilateralen Kulturgüterdialog fortsetzen und weiter gemeinsam an einvernehmlichen Lösungen arbeiten sollten.“

Hermann Parzinger: „Russische Museen haben durch den Zweiten Weltkrieg immense Verluste erlitten. Das gilt auch für den Palast Gatschina. Die Rückgabe von 45 historischen Fotografien, die wohl im Krieg verloren gingen, ist eine Geste und hilft hoffentlich die Sammlungsgeschichte von Gatschina weiter aufzuarbeiten. Wir sind überzeugt, dass die kulturelle Brücke zwischen unseren beiden Ländern eine sehr starke Verbindung ist. Darin liegt die Chance für die Zukunft: das zunächst trennend Wirkende als etwas Verbindendes zu begreifen. Diese Verbindung muss offen bleiben.“

Monika Grütters und Hermann Parzinger überreichten die historischen Fotografien im Beisein seiner Exzellenz, des russischen Botschafters Wladimir M. Grinin, an die Hauptarchivarin des Schloss- und Parkmuseums Gatschina, Elena Efimova, und an die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, Maria Kirpichnikova.

Die überwiegend nach der Russischen Revolution entstandenen historischen Aufnahmen zeigen Interieurs und Kunstgegenstände des ehemaligen Zarenpalastes Gatschina vor dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.

Die Sicherung der in einer Online-Versteigerung angeboten 45 Original-Fotografien erfolgte im April 2017.