Köln/Berlin, 23.07.2019 (ots) - Bis zu 40 Grad werden morgen in manchen Teilen Deutschlands erwartet. Diese Hitze kann lebensgefährlich sein, vor allem für ältere Menschen. Die Rettungsdienste bereiten sich entsprechend auf mehr Notfalleinsätze vor, von denen sich viele mit der richtigen Vorsorge vermeiden ließen.
"Zu den häufigsten Notfällen bei ältere Menschen
gehören an heißen Sommertagen Schwächeanfälle und
Kreislaufzusammenbrüche", sagt Michael Sonntag, Notfallsanitäter und
Referent für Notfallausbildung beim ASB-Bundesverband. "Darum sollten
Senioren jetzt besonders auf sich achten und einige Vorsichtsmaßnahmen treffen,
um ihren Kreislaufnicht zusätzlich zu belasten."
Anstrengungen sollen nach Möglichkeit vermieden oder in
die Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Wer in die Sommerhitze hinaus
muss, sollte sich mit einer Kopfbedeckung und heller, lockerer Kleidung
schützen.
Abkühlung - aber richtig
Klimaanlagen und Ventilatoren kühlen die Räume zwar, doch
sollte man sich nicht direkt dem Luftstrom aussetzen, sonst droht eine
Erkältung. Das gilt auch beim Wechsel von klimatisierten Räumen in die pralle
Sonne - und umgekehrt. Starke Temperaturunterschiede belasten den Kreislauf,
deshalb anstrengende Tätigkeiten beim Umgebungswechsel besser meiden. Auch bei
einer erfrischenden Dusche können schnelle Temperaturwechsel einen Kreislaufkollaps
zur Folge haben. Deshalb besser lauwarm beginnen und das Wasser allmählich
kühler werden lassen.
Trinken und Ernährung - gewusst wie
Viel trinken ist wichtig, fällt aber den meisten Senioren
schwer, weil ihr Durstempfinden geringer ist. Am besten immer genug Flüssigkeit
in Reichweite aufstellen, vorzugsweise zimmerwarm und ungesüßt. Chronisch
kranke Menschen, darunter Herz-, Nieren- und Leberpatienten, müssen jedoch bei
der Trinkmenge aufpassen. Sie sollten mit ihrem Arzt abklären, wie viel Flüssigkeitszufuhr
für sie verträglich ist.
An heißen Tagen sollte vor allem leichte Kost auf dem
Speiseplan stehen: Salat, Obst und Gemüse oder auch Suppen gehören dazu. Sie
versorgen den Körper mit Flüssigkeit und gleichen den Mineralstoffhaushalt aus.
Im Notfall unbedingt die 112 anrufen
"Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps gekommen
ist oder der Verdacht besteht, muss umgehend der Rettungsdienst gerufen
werden", rät Michael Sonntag. "Bringen Sie den Betroffenen bis zum
Eintreffen des Notarztes an einen kühlen Ort, lockern Sie dessen Kleidung,
kühlen sie mit feuchten Tüchern und reichen Sie ihm schluckweise zimmerwarmes
Wasser." So kann man als Ersthelfer optimal und präventiv handeln.
Text: ASB - Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.