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Gesundheit-News: Von Dorn bis Mosaik - So wird man Warzen wieder los


veröffentlicht am 10. Oktober 2022

(ams). Warzen sind unschön und lästig. Aber zum Glück sind sie meistens ungefährlich und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband, erklärt, wie Warzen entstehen, wie man sie wieder los wird und von neuen verschont bleibt.

Wie kommt es zu Warzen?

Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die durch Viren ausgelöst werden, die sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Weil Warzenviren sehr verbreitet und ziemlich ansteckend sind, fängt man sie sich schnell ein. Übertragen werden die Viren vor allem über direkten Hautkontakt. Eine Verbreitung kann aber auch indirekt über abgeschuppte Hautpartikel von Warzenträgern erfolgen.

Wen trifft es besonders oft?

Warzen kann jeder bekommen, doch vor allem Kinder und Jugendliche haben sie. Während hier Studien zufolge bis zu einem Drittel betroffen ist, sind es bei Erwachsenen schätzungsweise nur drei bis fünf Prozent. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Wo holt man sich Warzenviren?

Je feuchter und aufgeweichter die Haut ist, desto leichter können Viren eindringen. Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen in Schwimmbädern oder Turnhallen sind deshalb die Orte schlechthin, um sich mit Warzen zu infizieren. Durch direkten Hautkontakt übertragen sich die Viren genauso wie beim Teilen von Handtüchern mit Menschen, die Warzen haben.

Wie wachsen und wuchern sie?

Durch kleinste Verletzungen oder feine Risse dringen die Viren in die Haut ein und regen dort die Zellen an, sich zu vermehren. Hier bildet sich jetzt eine dickere Hornhaut. Das ist das, was wir als Warze wahrnehmen.

Warum sehen Warzen so unterschiedlich aus?

Von den Humanen Papillomviren gibt es über 100 verschiedene Typen. Daher gibt es sehr viele unterschiedlich aussehende Warzen, von denen die allermeisten keine Beschwerden machen. Einige Beispiele für typische Warzen:

Gewöhnliche Warzen (vulgäre Warzen) können so groß werden wie eine Erbse. Sie kommen besonders oft am Handrücken sowie an den Fingern, Nagelrändern oder Füßen vor. Weil sie verhornen, werden sie rau und schuppig.

Dornwarzen kommen an Fußsohlen und Fersen vor. Durch das Körpergewicht werden sie nach innen gedrückt, was beim Stehen und Laufen zu Schmerzen führen kann.

Mosaikwarzen sind etwa so groß wie ein Stecknadelkopf und sitzen meist an den Fußballen oder unter den Zehen. Weil sie flach sind, verursachen sie beim Gehen in der Regel keine Beschwerden.

Pinselwarzen sehen stachelig aus. Sie kommen oft im Gesicht vor.

Flachwarzen sind oft nur wenige Millimeter groß, leicht erhöht und bräunlich. Gesicht, Hände und Unterarme sind häufig betroffen.

Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder Kondylome ge- nannt, sind sexuell übertragbar und befallen den Geni- tal- oder Analbereich. Sie wachsen zunächst als kleine Knötchen und treten häufig wie in einem Beet angeord- net in größerer Anzahl auf. Verantwortlich sind vor allem Humane Papillomviren vom Typ 6 und 11. Im Gegensatz zu den ebenfalls sexuell übertragbaren HP-Viren vom Typ 16 und 18 ist das Entartungsrisiko sehr gering, die War- zen können aber für die Betroffenen sehr belastend sein. Ihre Behandlung unterscheidet sich von den meisten anderen Warzen und hängt davon ab, wie weit sie sich ausgebreitet haben. Betroffene sollten dies mit ihrem Arzt besprechen.

Wie wird man die Wucherungen wieder los?

Warzen sind harmlos und verschwinden in der Regel von selbst wieder. Je nach Warzentyp und Gesundheitszustand des Betroffenen kann das einige Wochen bis Monate dauern, manchmal aber auch Jahre. In Studien waren bei etwa der Hälfte betroffener Kinder die Warzen binnen eines Jahres wieder verschwunden. Eigentlich ist es deshalb nicht nötig, Warzen zu behandeln. Wer es trotzdem tun möchte, kann das mit frei verkäuflichen Salicylsäure-Lösungen machen oder lässt sich die Warze beim Hautarzt entfernen. Das geschieht zum Beispiel durch Vereisung mit flüssigem Stickstoff.

Wie kann man vorbeugen?

Hygiene ist das A und O - vor allem auch an Orten, die als Warzenübertragungsstätten bekannt sind. Sinnvoll ist es, in Schwimmbädern und Gemeinschaftsduschen nicht barfuß zu laufen, sondern Badeschlappen zu benutzen. Auch sollte man Gegenstände wie Handtücher und Badelatschen nicht mit anderen teilen. Wer schon Warzen hat, sollte nicht an ihnen kratzen, damit sich die Viren nicht weiter ausbreiten können. Auch sorgfältiges Abtrocknen der Füße sowie das tägliche Wechseln der Socken kann helfen, eine Ausbreitung der Warzen zu verhindern.



Text / Foto: AOK Bundesverband