Bonn. Nach den Sommerferien steht für alle Schüler wieder
Lernen auf dem Programm. Manche von ihnen gehen jedoch erst einmal auf
Klassenfahrt. Für Kinder mit chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis ist das
eine Herausforderung. Gut vorbereitet können auch schon Grundschüler damit
zurechtkommen und die kleine Auszeit von zuhause genießen. Die Deutsche Haut-
und Allergiehilfe hat dafür ein paar Tipps.
Reiseziel prüfen
Jugendherbergen und Schullandheime sind auf Kinder mit
gesundheitlichen Einschränkungen meist gut eingestellt. Dennoch ist es ratsam,
sich vor der Fahrt nach bestimmten Herausforderungen zu erkundigen – eine
Übernachtung im Heu oder der Besuch eines Streichelzoos können für Kinder mit
Neurodermitis problematisch sein.
Lehrer informieren
Eltern sollten die mitreisenden Lehrer über die
Hauterkrankung ihres Kindes in Kenntnis setzen und eine Handlungsanweisung
sowie Medikamente für den Fall eines Ekzemschubs mitgeben. Bestehen
gleichzeitig Allergien oder reagiert das Kind auf bestimmte Nahrungsmittel, so
müssen Lehrer und das Küchenpersonal der Unterkunft vorab darüber informiert
werden
Hautpflege nicht vernachlässigen
Damit die Klassenfahrt nicht durch einen Ekzemschub
verdorben wird, müssen die betroffenen Kinder ihre Haut genauso wie zuhause
morgens und abends mit einer speziellen Basispflege eincremen. Das stabilisiert
die vorgeschädigte Hautbarriere und macht die Haut widerstandsfähiger gegen
Reize. Eine ausreichende Menge des Pflegeprodukts gehört daher unbedingt ins
Reisegepäck. Auch ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF
50+), das auf die Anforderungen der neurodermitiskranken Haut abgestimmt ist,
darf nicht fehlen. Es sollte hoch verträglich, also frei von Duftstoffen und
umstrittenen UV-Filtern wie Octocrylen sein. Wichtig sind hingegen nährende
Fette und Feuchthaltefaktoren, die eine Austrocknung der Haut verhindern und die
Hautbarriere stärken. Fürs Schwimmbad brauchen Kinder mit Neurodermitis
außerdem eine wasserfeste Barriere-Creme, die sie vor dem Schwimmen auftragen,
um die Haut vor dem Chlorwasser zu schützen.
Vertrauen ins Kind
Die meisten chronisch kranken Kinder gehen sehr souverän
mit ihrer Erkrankung um. Wenn Freunde und Klassenkameraden eingeweiht sind,
müssen auch Vorsichtsmaßnahmen wie das tägliche Eincremen nicht peinlich sein.
Eltern sollten darauf bauen und ihrem Kind die notwendige Selbstständigkeit
zutrauen.
Weitere Tipps und Informationen zu Ursachen, Verlauf und
Therapie der Neurodermitis enthält die Broschüre „Hautpflege – die
Basistherapie bei Neurodermitis“. Sie wurde mit Unterstützung der Pierre Fabre
Dermo-Kosmetik GmbH realisiert und kann kostenfrei postalisch oder im Internet
angefordert werden: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32,
53123 Bonn, www.dha-neurodermitis.de.
Text: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.