WACHSAM SEIN UND RECHTZEITIG HANDELN
Hörprobleme bei Kindern können zu Rückzug und nachlassenden
Schulleistungen führen
(djd). Etwa zwei von 1.000 Kindern
in Deutschland werden mit einer Hörstörung geboren. Das kann weitreichende
Folgen haben, denn gutes Hören ist Voraussetzung für den Spracherwerb. Medizinischen
Erkenntnissen zufolge werden die Grundlagen dafür schon im Alter von vier bis sechs Monaten
gelegt. Je eher ein Hörschaden erkannt und behandelt wird, desto besser ist
dies für die
Sprachentwicklung.
Deshalb wird heute schon bei
Neugeborenen ein Hörscreening durchgeführt und auch bei den späteren Kinder-Vorsorgeuntersuchungen werden die
Ohren regelmäßig getestet. Eltern sollten diese Untersuchungen mit ihren
Kindern unbedingt wahrnehmen und darüber hinaus bei Anzeichen von schlechtem Hören immer wachsam sein und
rechtzeitig handeln.
Auch im Schulalter auf die Ohren
achten
Das gilt ganz besonders auch im
Schulalter. Denn dann fällt der regelmäßige Check beim Kinderarzt meist weg und
das Hörvermögen gerät leicht aus dem gesundheitlichen Blickfeld. Dabei sind
Hörstörungen im Schulalter etwa durch einen sogenannten Paukenerguss ein
häufiges Phänomen. Schon geringe Hörminderungen können sich dann negativ auf
die schulischen Leistungen und das Verhalten auswirken. Denn gerade vor der oft
lauten Geräuschkulisse des Klassenraums fällt es betroffenen Kindern schwer,
den Lehrer zu verstehen, an Diskussionen oder Gruppenarbeiten teilzunehmen und
sich selbst aktiv einzubringen.
Dazu leidet die Konzentration, wenn
das Kind dem Unterrichtsgeschehen nicht richtig folgen kann. Die fehlende
Beteiligung wird dann schnell als Unaufmerksamkeit oder schlechte Leistung
gedeutet und auch das soziale Miteinander mit den Klassenkameraden kann
beeinträchtigt sein.
Kostenlose Tests beim Hörakustiker
Um solche Probleme zu vermeiden,
sollte ein regelmäßiger Hörtest auch bei Schulkindern und Jugendlichen zur
Routine gehören. Solche Tests werden von Hörakustikern der Fördergemeinschaft
Gutes Hören (FGH) grundsätzlich kostenlos angeboten – Adressen bundesweit finden sich unter
www.fgh-info.de. Die Fachleute wenden bei Kindern spezielle Testverfahren an,
da das kindliche Gehör noch nicht so ausgebildet ist wie bei Erwachsenen.
Werden Hörminderungen festgestellt, können sie durch die Anpassung
kindgerechter Hörgeräte ausgeglichen werden. Diese verbessern vor allem das
Sprachverstehen, sodass das Kind wieder „mitten im Geschehen“ ist. So können Entwicklungs- und Lernprobleme
oft schon im Ansatz verhindert werden.
Text / Foto: djd/Fördergemeinschaft
Gutes Hören/Thomas Berg