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Feuerwerk pixabay

Magdeburg-News: Lichterspiel mit Schattenseiten – Feuerwerk als Gefahr für Umwelt und Tiere



veröffentlicht am Dienstag, 27. Dezember 2022

Magdeburg. Das Jahr nährt sich seinem Ende und Silvester ist nicht mehr fern. Und auch diesmal wird der Beginn des neuen Jahres vielerorts mit Fontänen, Raketen und Kanonenschlägen gefeiert werden. Doch dieses lustige Spiel aus Farben und Knallern bietet nicht nur Anlass zur Freude. Denn neben einer erhöhten Feinstaubbelastung und großen Müllmengen, leiden besonders Wild- und Haustiere unter dem weit verbreiteten Silvesterbrauch.

Die lauten Geräusche und grellen Farben lösen bei vielen wildlebenden Tierarten einen starken Fluchtreflex aus. Besonders Vögel sind betroffen und zeigen bisweilen selbst bei einer Entfernung von vier bis sieben Kilometern Angst- und Fluchtverhalten. Im panischen Flug werden dabei oft Hindernisse wie Glasscheiben und Stromleitungen übersehen und so zu gefährlichen Todesfallen.

Aber auch bei anderen Wildtieren wie Füchsen, Bibern und Fledermäusen führt Feuerwerk zu starkem Stress. „Viele Menschen kennen das von ihren Haustieren“, erklärt Tierarzt Lukas Bursee. „Durch Knaller, Rauchgeruch und Lichtblitze kommt es zu einer Überflutung mit unbekannten Reizen. Die Tiere werden nervös, verstecken sich und trauen sich erst nach Stunden wieder hervor. Das betrifft Pferd, Hund und Katze genauso wie Wildschwein, Reh und Fuchs.“

Die menschgemachte Panik kostet dabei wertvolle Energie – Energie, welche die Wildtiere benötigen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Tierarten, die Winterschlaf halten, sind besonders gefährdet. Werden sie durch die äußeren Einflüsse aus ihrem Schlummer gerissen, kostet sie das Aufwachen einen großen Teil ihrer wertvollen Energiereserven. Für viele ist das Ausharren bis zum Frühjahr dann nicht mehr möglich und die Überwinterung endet im Tod. Ein Beispiel für solch sensible Schläfer sind Fledermäuse.

Heißt das also, Feuerwerk und Naturschutz sind unvereinbar? Ja und nein. Auf Feuerwerk in der Nähe von Wildtier- und Vogelschutzgebieten sollte generell verzichtet werden. Gleiches gilt in der Nähe von Fledermausquartieren. Dennoch bedeutet dies kein absolutes Verbot der Silvestertradition. Anstelle privater Raketenstarts empfiehlt der NABU zentral durch Gemeinden organisierte Feuerwerke. Festgelegte Zeiten und Flächen reduzieren Müll, Lärm und Licht auf ein erträgliches Maß. Das schont Umwelt sowie Tiere und setzt so einen nachhaltigen Auftakt für das kommende Jahr.


Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
Foto: pixabay