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ifo Institut: Krisenerfahrene Länder impfen schneller gegen Corona

Mittwoch, den 14. Juli 2021

Krisenerfahrene Länder haben während der Corona-Pandemie entschlossener Impfstoff geordert und ihn schneller verabreicht. Das zeigt eine neue Studie, die im ifo Schnelldienst vorgestellt wird. „Die Ergebnisse zeigen, dass krisenerfahrene Länder deutlich früher Impfstoff bestellt und damit im Winter 2021 mehr Impfdosen verabreicht haben als Länder mit geringerer Krisenerfahrung“, sagt Niklas Potrafke, Co-Autor der Studie und Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Krisenerfahrung führt dazu, dass trotz großer Unsicherheit hinsichtlich der potentiellen Effektivität von Vakzinen im Sommer 2020 entschlossener Impfstoff bestellt und Impfkampagnen vorbereitet wurden. Zu solchen Krisenerfahrungen zählen das Erleben eines Krieges, einer Epidemie oder einer Naturkatastrophe in der Vergangenheit. „Israel ist das Paradebeispiel hierfür. Das Land ist äußerst krisenerfahren und hat seine Bevölkerung in den ersten Monaten der Impfkampagne so schnell wie kein anderes Land geimpft“, sagt Potrafke. Insgesamt wurden die 37 Industrienationen der OECD in der Studie untersucht.

Die Krisenerfahrung beeinflusst zudem die persönliche Einstellung der Menschen gegenüber Corona-Impfungen. „Personen, die in ihrer Jugend im Alter zwischen 18 und 25 Jahren Krisenerfahrungen in ihrem Land gemacht haben, möchten sich eher gegen Corona impfen lassen“, sagt Potrafke.

Die Ergebnisse der Studie berücksichtigen länderspezifische Unterschiede, wie die Betroffenheit durch die Corona-Pandemie, die Wirtschaftskraft oder Ausgaben für das Gesundheitssystem. Auf der persönlichen Ebene sind unterschiedliche Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Einkommen ebenfalls berücksichtigt.