Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur/MDN) -
Die Commerzbank stellt sich im neuen Jahr auf Gegenwind ein. "2022 wird
nicht nur wegen der Coronakrise ein herausforderndes Jahr", sagte
Vorstandschef Manfred Knof dem "Handelsblatt". Die Inflation belaste
viele der Kunden, insbesondere die gestiegenen Energie- und Immobilienpreise.
Zudem gebe es infolge der Pandemie nach wie
vor Probleme bei den Lieferketten und große geopolitische Risiken. Die
Privatbank sieht sich für drohende Kreditausfälle jedoch gut gewappnet und will
darüber hinaus Wachstumschancen nutzen. "Im Privatkundenbereich werden wir
das Wertpapiergeschäft und die Baufinanzierung weiter ausbauen", kündigte
Knof an.
"Auch mit dem deutschen Mittelstand
rechnen wir mit sehr soliden Geschäften, was die Vergabe von Krediten und die
Platzierung von Anleihen angeht." Die Commerzbank steckt mitten in der
Sanierung, bis 2024 sollen 10.000 Stellen gestrichen werden. Nach einem Verlust
von 2,9 Milliarden Euro im Jahr 2020 hat das Institut laut Knof nun aber wieder
schwarze Zahlen geschrieben.
Der Manager führt die Bank seit einem Jahr. "Es ist ein großer Erfolg, dass wir trotz Restrukturierungsaufwendungen von einer Milliarde Euro 2021 ein positives Ergebnis ausweisen werden", sagte er. Der Vorstand werde deshalb auch nicht auf einen Bonus verzichten, die Entscheidung liege aber beim Aufsichtsrat.
Text / Foto: dts