Mainz (ots). Ob Schwimmen, Radfahren, Tennis, Segeln oder
Nordic Walking, Sport hält fit, macht Spaß und ist auch mit Hörgerät möglich.
Je nach Sportart sind die Anforderungen an die hochentwickelten Mini-Computer
im Ohr jedoch recht unterschiedlich. Nicht jedes Modell eignet sich für jede
Aktivität gleich gut. Hörakustiker beraten zur Auswahl passender Lösungen und geben
Tipps für ihren Einsatz beim Sport.
"Wer ein leichtes Lauftraining absolviert, stellt
andere Ansprüche an sein Hörsystem als ein aktiver Wasserballspieler. Beim
ersten Beratungsgespräch mit dem Hörakustiker sollte darum auch geklärt werden,
für welche Aktivitäten das Hörsystem vorgesehen ist, damit gleich die beste
Lösung gefunden werden kann", rät Marianne Frickel, Präsidentin der
Bundesinnung für Hörakustiker (biha).
Wie wichtig die Beratung durch Hörakustiker ist, zeigt
die kürzlich veröffentlichte bundesweit größte Versichertenbefragung der
gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Sie ergab Bestnoten für die Hörakustiker. Ca.
90 Prozent der Versicherten gaben an, "sehr zufrieden" oder
"zufrieden" mit der individuellen Versorgungssituation zu sein, egal
ob sie eine Versorgung mit oder ohne private Mehrkosten gewählt hatten. Ein
Ergebnis, das maßgeblich vom Beratungsgespräch und der individuellen
Bedarfsanalyse abhängt.
Hörgeräte vor Schweiß und Nässe schützen
Wer sich moderat bewegt, muss beim Training nicht viel
beachten. Moderne Hörsysteme sind in der Regel spritzwassergeschützt. Schweiß
oder zu viel Nässe können der Technik allerdings schaden, da durch Öffnungen an
Mikrofon, Hörer und am Batteriefach Feuchtigkeit eindringen und die Elektronik
angreifen kann. Schutzmaßnahmen wie Schweißbänder oder Spezialhüllen vom
Hörakustiker können darum sinnvoll sein. Darüber hinaus gibt es spezielle
Hörsysteme, die wasserresistent sowie schmutz- und schweißabweisend sind und
sich daher besonders gut für sportliche Aktivitäten eignen.
Spezielle Lösungen für Schwimmsportler
Für Schwimmer gibt es Modelle mit einer
Spezial-Beschichtung. Diese sind außerdem an den Öffnungen mit einer Membran
versehen, die Wasser abhält, Schallwellen jedoch ausreichend weiterleitet. Auch
ein Untertauchen ist möglich, denn solche wasserdichten Hörsysteme halten sogar
in mehreren Metern Wassertiefe.
Sport-Clips bei viel Action
Viele Hörsysteme haben bereits eine rutschfeste
Oberfläche und halten dadurch besonders gut im Ohr. Droht es beim Sport allerdings
heftiger zur Sache zu gehen, empfiehlt es sich, das Hörsystem mit sogenannten
Sport-Clips zusätzlich hinter dem Ohr zu befestigen. Wer Kontakt- oder
Kampfsportarten wie Kung Fu oder Karate ausübt, sollte bedenken, dass ein
Schlag oder Tritt das Ohr verletzen und das Hörsystem beschädigen kann. Darum
kann es ratsam sein, beim Hörakustiker weichere Ohrpassstücke anfertigen zu
lassen oder auf die Hörsysteme beim Training und Wettkampf zu verzichten.
Rund 6.600 Hörakustiker-Betriebe in Deutschland bieten
eine kompetente, wohnortnahe Beratung sowie weitere Leistungen rund um die
Hörsystemversorgung an. Praktische Schutzhüllen und Sport-Clips sind bei ihnen
erhältlich.
Weitere Infos rund um gutes Hören und die
Hörsystemversorgung finden sich auf der neutralen Service-Seite www.richtig-gut-hoeren.de.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit
einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu
den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.600
Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit
qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der
Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in
Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker
auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Darüber hinaus berät er zu
Gehörschutz und speziellem technischen Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über
theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und
Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Text: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt
durch news aktuell