header-placeholder


image header
image
Nieren 27.07.19 14.30

Gesundheit-News: Harnsteine - Heilwasser helfen den Nieren und Harnwegen

27. Juli 2019

Harnsteine

Harnsteine können unter anderem entstehen, wenn der Urin zu konzentriert ist und Mineralsalze ausgefällt werden, die normalerweise  im Urin gelöst sind. Am häufigsten bilden sich  Calcium-Oxalat-, Harnsäure-, Calcium-Phosphat- oder sog. Infektsteine.  Sehr umfassend wissenschaftlich belegt sind die Wirkungen von Heilwässern bei Harnsteinerkrankungen.

Die Auswahl des geeigneten Heilwassers richtet sich nach der Steinzusammensetzung. Heilwasser wirkt nicht nur, indem es die Harnmenge erhöht und, damit verbunden, die  ableitenden Harnwege durchspült. Man kann durch die Inhaltsstoffe des Heilwassers auch gezielt die Harnzusammensetzung und das Harnmilieu (pH-Wert) beeinflussen. So kann einer  Bildung von Harnsteinen oftmals entgegengewirkt werden.

Zu viel Calcium, Oxalat und Harnsäure im Urin erhöhen das Risiko für Harnsteine. Gehemmt wird die Steinbildung dagegen durch viel Magnesium und Citrate, sowie durch ausreichend Flüssigkeit. Wässer mit viel Hydrogencarbonat neutralisieren einen zu sauren Harn. Hydrogencarbonat sorgt zudem für mehr steinhemmende Citrate im Urin. Wässer mit Sulfat können dagegen den Harn gezielt ansäuern. Magnesium im Heilwasser unterstützt die Stein-Prophylaxe zusätzlich.

Calcium-Oxalat-Harnsteine

Etwa drei Viertel aller Harnsteine bilden sich durch Auskristallisieren von Calcium-Oxalat. Ein saurer Harn fördert die Bildung dieser Steine.

Heilwässer mit hohem Gehalt an Hydrogencarbonat (über 1300 mg/l ) können den pH-Wert des Harns anheben. Unter anderem wegen dieses sogenannten Alkalisierungseffekts wirken sie vorbeugend und können auch verhindern, dass sich wiederholt Steine bilden. Sie wirken ähnlich zuverlässig wie Alkalicitratpräparate.

Harnsäuresteine

Harnsäure entsteht beim Abbau von Eiweiß und Purinen aus der Nahrung.

Auch die Behandlung von Harnsäuresteinen gehört zu den Anwendungsgebieten von hydrogencarbonatreichen Heilwässern (über 1300 mg/l). Die Wirkung besteht bei dieser Harnsteinart u. a. darin, dass der Harn-pH-Wert angehoben wird (Alkalisierung). So kann erreicht werden, dass Harnsäure nicht mehr ausfällt  und bei ausreichend hohem pH-Wert (über 7) bereits gebildete Kristalle und kleinere Steine sogar wieder gelöst werden.

Infektsteine

Bestimmte Bakterien zersetzen den Harn unter Harnstoffspaltung und Erhöhung des Harn-pH-Werts. Es kommt zu einer Veränderung der Löslichkeit von harnsteinbildenden Substanzen - sogenannte Infektsteine können als Folge entstehen. Da Sulfat den Urin saurer macht, sind neben den kohlensäurehaltigen („Säuerlinge") auch sulfalthaltige Heilwässer (ab ca. 1200 mg/l) geeignet, das Steinwachstum zu hemmen.

Calcium-Phosphat-Harnsteine

Bei Calcium-Phosphat-Harnsteinen, deren Bildung durch einen hohen Harn-pH-Wert gefördert wird, ist es notwendig, den Harn anzusäuern. Heilwässer mit einem hohen Gehalt an Sulfat (ab ca. 1200 mg/l) können die Behandlung unterstützen.

Cystinsteine

Eine seltene Stoffwechselerkrankung führt dazu, dass die Aminosäure Cystin vermehrt ausgeschieden wird.

In der Metaphylaxe (Nachsorge) bei Cystinsteinen ist es entscheidend, die Harnmenge zu steigern und den pH-Wert  des Harns anzuheben (Alkalisierung). Heilwässer mit einem Hydrogencarbonatgehalt ab ca. 1800 mg/l  haben hier eine wichtige Funktion als Begleitbehandlung. Sie führen zu einer Verdünnung des Harns und erhöhen gleichzeitig dessen pH-Wert. Die Steinbildungsrate kann gesenkt werden.

Harnsteine mit unbekannter Zusammensetzung

Häufig ist die Zusammensetzung des Harnsteins nicht bekannt, weil dieser nicht untersucht wurde. In diesem Fall empfiehlt es sich, ein kohlensäurehaltiges Heilwasser (ab ca. 1000 mg/l Kohlensäure)  zu trinken, um eine weitere Steinbildung zu verhindern. Der milde Kohlensäuregehalt trägt zusätzlich dazu bei, die Harnausscheidung zu fördern.

Trinkempfehlung:

Um Harnsteine zu vermeiden und zu behandeln, ist ein Dauergebrauch des Heilwassers notwendig.

Dosierung: Unabhängig von der Harnsteinart 0,75 bis 2,25 Liter des jeweiligen Heilwassers über den Tag verteilt, auch zu den Mahlzeiten und ca. 1 Stunde danach,  trinken;  auch vor  dem Schlafengehen und wenn man in der Nacht aufwacht.

Harnwegsinfekte

Die besonders bei Frauen häufig auftretenden Harnwegsinfekte können erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden. Unterstützend und in unkomplizierten Fällen auch als alleinige Maßnahme werden vielfach Heilwässer eingesetzt. Dies gilt auch bei  chronischen, immer wieder kehrenden Infekten.             

Neben der Steigerung der Harnausscheidung (Diureseförderung) durch die Flüssigkeitszufuhr sind für die Behandlung von Harnwegsinfekten auch die entzündungshemmenden Wirkungen von Calcium in Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Heilwässern von Bedeutung. Sowohl Natrium-Hydrogencarbonat-Heilwässer als auch kohlensäurehaltige Heilwässer (sog. „Säuerlinge") sind ebenfalls geeignet, die Beschwerden bei Harnwegsinfekten zu lindern.

Sulfathaltige Heilwässer (ab ca. 1200 mg/l) können unterstützend in die Behandlung einbezogen werden.  Ein gleichzeitig hoher Calciumgehalt (ab ca. 250 mg/l) im Heilwasser verbessert die Wirksamkeit.

Wirkungen:

Steigerung der Harnproduktion

Durchspülung der Harnwege

Neutralisierung des sauren Entzündungsmilieus durch Hydrogencarbonat

Wirkungssteigerung einer gleichzeitigen Behandlung mit Antibiotika

Schleimhautabschwellung und Entzündungshemmung durch Calcium Trinkempfehlung:

Bei Harnwegsinfekten werden folgende Heilwässer angewendet:

Natrium-Hydrogencarbonat-Heilwässer

Calcium-Magnesium-Hydrogencarbonat-Heilwässer

Kohlensäurehaltige Heilwässer („Säuerlinge")

Calcium-Sulfat-Heilwässer

 Bei Infektionen mit harnstoffspaltenden Erregern und unbekanntem Erreger,  sollten ausschließlich kohlensäurehaltige Heilwässer (sog. „Säuerlinge") angewendet werden.

Dosierung:  mindestens 1,5 bis 2,25 Liter über den Tag verteilt trinken, auch vor dem Schlafengehen und wenn man in der Nacht aufwacht.

Bei chronischen Harnwegsinfekten ist ein Dauergebrauch des Heilwassers zu empfehlen.

Quelle Text / Foto - Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.