Berlin
(ots). Die Hebamme ist vor, während und nach der Geburt Ansprechpartnerin für
die Eltern. In Zeiten von Corona gestaltet sich der Kontakt zwischen der
Hebamme und den betreuten Familien in den evangelischen Krankenhäusern
digitaler, aber nicht weniger persönlich und individuell:
Geburtsvorbereitungskurse und die Beratung zu allen Fragen rund um die Geburt
finden online statt. An digitalen Führungen im Kreißsaal können beide Eltern
teilnehmen.
"In
den 67 evangelischen Krankenhäusern mit Geburtshilfe sind Gesundheit und
Sicherheit von Mutter und Kind das Wichtigste. Daher entscheiden die Häuser
verantwortungsbewusst und in Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort, ob
Väter oder Begleitpersonen mit in den Kreißsaal dürfen und wie der Besuch auf
der Wochenstation geregelt wird. Die evangelischen Krankenhäuser verbinden
dabei die Wünsche der Eltern und Familien mit den Anforderungen an eine sichere
und qualifiziert begleitete Geburt.
Sofern
die werdenden Eltern nicht mit Corona infiziert sind, erlauben viele
evangelische Krankenhäuser den Vätern oder einer anderen Begleitperson im
Kreißsaal mit dabei zu sein", erklärt Christoph Radbruch,
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV).
Schwangere,
die mit Corona infiziert sind, brauchen besondere Aufmerksamkeit und möchten
wie alle werdenden Mütter sicher entbinden. Die Kliniken haben getrennte
Kreißsäle für diese Geburten eingerichtet. Dort sind Schutzausrüstung und
Atemmaske sowohl für die begleitenden Hebammen und Ärzte als auch für die
Gebärende Pflicht. "Unsere Mitarbeitenden sind auf diese besondere
Situation vorbereitet, auch wenn sie hohe Anforderungen an sie stellt. Ihr Ziel
ist es, alle werdenden Mütter qualifiziert und zuwendungsorientiert zu
betreuen", betont Radbruch.
Sicherheit
und Nähe schaffen
Auf
den meisten Wochenbettstationen sind Besuche von Vätern und Angehörigen zum
Schutz von Müttern und Kindern nicht erlaubt. "Auch hier versuchen unsere
Häuser Angebote zu schaffen, die den Schutz vor einer Ansteckung und die
Wünsche der Eltern in Einklang bringen. So gibt es in einigen Häusern zeitlich
begrenzte Besuchsmöglichkeiten für nicht mit dem Corona-Virus infizierte Väter
oder die Angehörigen können während der Wochenbettzeit in einem Familienzimmer
des Krankenhauses wohnen", so Radbruch weiter.
Auch
in der ersten Zeit zu Hause bleibt die Hebamme eine zentrale Ansprechpartnerin
für die jungen Eltern. Hier schafft die Digitalisierung neue Möglichkeiten der
Betreuung: Selbst Stillberatung kann online erfolgen ebenso wie der Austausch
mit anderen Müttern im digitalen Stillcafé. Für individuelle Fragen bieten die
Hebammen Telefon- und Online-Support an.
"Unsere
Auszubildenden und Studierenden mit dem Berufsziel Hebamme bleiben in die
Abläufe auf Station und im Kreißsaal mit eingebunden. Eine Ausnahme ist die
Versorgung von Frauen, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Denn Sicherheit
ist uns wichtig - für unsere Patientinnen und Patienten ebenso wie für unsere
Auszubildenden und Mitarbeitenden. Auf den engagierten und motivierten Einsatz
unserer Hebammen an evangelischen Krankenhäusern für die kompetente und
zuwendungsorientierte Betreuung von Eltern und Kindern sind wir sehr stolz -
nicht nur am heutigen Internationalen Hebammentag, sondern an jedem Tag des
Jahres", betont Radbruch.
Text:
Deutscher Evangelischer Krankenhausverband e. V. (DEKV),