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Gesundheit-News: UV-Strahlung - Einfache Tipps zum Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs

30. März 2022

ACHTUNG FRÜHLINGSSONNE: HOHE UV-WERTE MÖGLICH
Grafik: Mittlere Tagesmitteltemperatur im Frühling in Deutschland 1881 bis 2020 (Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD))
Bonn (sts) – Die Sonne scheint, die Menschen strömen ins Freie und genießen den Frühling. Wärme und Licht wirken positiv auf das Wohlbefinden. Beim Sonnenbaden ist dennoch Vorsicht geboten. Bestimmte klimatische Verhältnisse, sogenannte Niedrig-Ozon-Ereignisse, können aktuell dazu führen, dass die UV-Strahlung stellenweise so intensiv ist wie im Sommer. Bedingt durch den Klimawandel hat auch die Sonnenscheindauer in den Frühlingsmonaten zugenommen. 
Zum Schutz vor Hautkrebs sollte die Haut daher sehr behutsam an die Sonne gewöhnt werden. Infomaterialien rund um das Thema UV-Schutz für Kinder und Erwachsene können unter www.krebshilfe.de kostenfrei bestellt werden. 
UV-Strahlung verursacht Hautkrebs
Im Frühling ist die Haut vermehrt ultravioletter Strahlung der Sonne ausgesetzt. „Die Weltgesundheitsorganisation stuft UV-Strahlen als ‚krebserregend für Menschen‘ ein“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Sie ist der Hauptrisikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs.“ Treffen diese Strahlen auf ungeschützte Haut, entstehen innerhalb von Sekunden Schäden im Erbgut von Hautzellen. „Ein ausgeklügeltes körpereigenes Reparatursystem erkennt und erhebt diese Schäden bis zu einem gewissen Grad sehr gut“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). „Gerade bei erhöhter UV-Strahlung besteht aber die Gefahr, dass geschädigte Zellen dauerhaft in der Haut verbleiben. Aus ihnen kann im Laufe von Jahrzehnten Hautkrebs entstehen.“ Die Deutsche Krebshilfe und die ADP raten daher dazu, Haut und Augen zu schützen – durch Schatten, Kleidung, Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher.
UV-Schutz bei Niedrig-Ozon-Ereignissen besonders erforderlich 
Die Intensität der Frühlingssonne wird leicht unterschätzt. „In manchen Jahren entstehen Ende März und im April sogenannte Low-Ozon-Events in der Stratosphäre, die dazu führen, dass deutlich mehr UV-Strahlung die Erde erreicht als gewöhnlich“, erklärt Dr. Peter von der Gathen, Atmosphärenforscher am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam. Die Stratosphäre ist ein Teil der Erdatmosphäre. Diese die Erdkugel umgebende Luft- und Gashülle sorgt dafür, dass ein Teil der solaren UV-Strahlung von der Erde abgeschirmt wird. In den Luftmassen der Arktis können jedoch bestimmte klimatische Ereignisse chemische Prozesse einleiten, durch die Ozon im Frühjahr abgebaut wird. „Wenn diese ozon-armen Luftmassen Richtung Süden nach Europa ziehen, verursachen sie Strahlungswerte, wie wir sie eigentlich erst in den Sommermonaten erwarten“, so von der Gathen. „Da sie von einer Reihe verschiedener Faktoren abhängen, ist eine Vorhersage nur kurzfristig möglich.“ Tagesaktuell bietet der UV-Index (UVI) Auskunft über die zu erwartende Intensität der Sonnenstrahlung. Er wird unter anderem vom Bundesamt für Strahlenschutz und dem Deutschen Wetterdienst angegeben.

Durch den Klimawandel wird UV-Schutz zukünftig noch bedeutender
Ein verstärktes Auftreten von Niedrig-Ozon-Ereignissen scheint nach aktuellen Kenntnissen auch mit der globalen Erwärmung zusammenzuhängen. „Der globale Klimawandel verändert auch die Meteorologie der Stratosphäre. In einzelnen Wintern sehen wir in der arktischen Stratosphäre einen Trend hin zu tieferen Temperaturen, was den Ozonabbau begünstigt“, erläutert von der Gathen. 
In Deutschland weisen die Frühlingsmonate im Trend eine immer höhere Durchschnittstemperatur auf. „Bezogen auf den vierjährigen Mittelwert zwischen 1961 und 2021 liegt der langfristige Temperaturanstieg im April letzten Jahres bei plus 1,8 Grad Celsius. Auch die Sonnenscheindauer im April hat sich im langfristigen Trend um 35,7 Stunden erhöht“, sagt Professor Dr. Andreas Matzarakis, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Dies kann dazu führen, dass sich Menschen öfter und länger im Freien aufhalten und ihre Haut dadurch über das Jahr hinweg mehr der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt ist. „Die genauen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Ozonschicht sowie unserem Verhalten gegenüber UV-Strahlung sind Gegenstand der Forschung und müssen zukünftig bei der Prävention von Hautkrebs noch mehr Beachtung finden“, betont Nettekoven.

Text / Grafik: Stiftung Deutsche Krebshilfe