Eine Studie aus den USA belegt Zusammenhänge zwischen
schlechtem Sehen bei Senioren und schlechterer Gehirnleistung. Die Ergebnisse
zeigen, wie wichtig gutes Sehen für ältere Menschen ist – der regelmäßige
Besuch beim Augenoptiker oder Optometristen ist daher unbedingt empfehlenswert.
Dass ein Zusammenhang zwischen schlechtem Sehen im Alter
und Kognition besteht, hatten vor einiger Zeit bereits die Auswertungen
amerikanischer Studien vermuten lassen. Eine im renommierten Journal of the
American Medical Association (JAMA) veröffentlichte Langzeitstudie bestätigt
diesen Verdacht: Bei 2.520 Senioren wurden zunächst die Sehschärfe und anhand
eines Fragebogens verschiedene geistige Fähigkeiten wie Orientierung, Rechnen,
Buchstabieren und Gedächtnisleistung festgestellt. Nach zwei, sechs und acht
Jahren wurden diese Tests wiederholt. Dabei stellte sich heraus, dass sich
sowohl Sehschärfe als auch Gehirnleistung in Abhängigkeit voneinander
verschlechtert hatten, wobei die Sehschärfe wahrscheinlich die treibende Kraft
darstellt.
Schlechtes Sehen im Alter kann zu vermehrten Unfällen
etwa durch Stürze führen und die Teilhabe am sozialen Leben beeinträchtigen.
Eine Sehverschlechterung sollte demnach keinesfalls als unabdingbare
Alterserscheinung abgetan werden. Eine vom Augenoptiker individuell angepasste
Brille, Kontaktlinsen – die sich übrigens bis ins hohe Alter eignen, sofern sie
fachmännisch angepasst und kontrolliert werden – oder vergrößernde Sehhilfen
tragen dazu bei, dass Senioren mobil und selbstständig bleiben. Neben der
regelmäßigen, jährlichen Kontrolle der Brillen- oder Kontaktlinsenwerte durch
einen Augenoptiker sind regelmäßige Untersuchungen auf Augenerkrankungen
wichtig. Denn diese gehen oft mit einer Verschlechterung des Sehens einher,
verursachen aber ansonsten keine Beschwerden und werden daher oft erst zu spät
erkannt. Optometristen können in diesem Fall eine Lotsenfunktion einnehmen:
Anhand sogenannter Screenings können sie bei einem Termin, der direkt oder ohne
lange Wartezeit zu bekommen ist, Auffälligkeiten am Auge erkennen und den
Kunden bei Bedarf an einen Augenarzt verweisen. Informationen zur Optometrie: www.optometrist.de
Quelle: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen
- ZVA
Foto: ZVA/Peter Boettcher