Rund 3,3 Millionen Deutsche tragen Kontaktlinsen. Welche
die richtigen sind, darüber entscheiden Augen, Lebensgewohnheiten und
Sehansprüche der Träger. Wichtig ist, dass die Linsen vom Fachmann angepasst
und regelmäßig überprüft werden.
Für Menschen, die ihre Linsen täglich viele Stunden
tragen, empfiehlt Prof. Kempgens hochsauerstoffdurchlässige Linsen. Dazu
gehören formstabile Produkte, welche sich mit jedem Lidschlag auf dem Auge
bewegen. So wird der Tränenfilm unter der Kontaktlinse ständig ausgetauscht und
das Auge mit Sauerstoff versorgt. Für Menschen, die sich nicht an das
anfängliche Fremdkörpergefühl gewöhnen möchten, sind hochsauerstoffdurchlässige
weiche Silikon-Hydrogel-Linsen eine Alternative.
Diese Produkte sind größer als die Hornhaut, bewegen sich
weniger und fühlen sich deshalb spontan komfortabler an. Die Augen gewöhnen
sich schnell an die meist aus Silikon-Hydrogel bestehenden Linsen. Es gibt sie als
Individual- und Austauschlinsen.
Viele Menschen lieben die Flexibilität von weichen
Einmallinsen und tragen sie täglich oder auch zeitweise beim Ausgehen, zum
Sport oder in Kombination mit einer Sonnenbrille. Reinigung und Pflege
entfallen hier, da sie nach dem Tragen einfach entsorgt werden. Allerdings sind
diese standardisierten Sehhilfen nicht für jeden und nicht für ausgefallene
Fehlsichtigkeiten gemacht.
Mit der Entscheidung für weiche oder formstabile Linsen
ist es aber nicht getan. Es gibt Produkte, die auf die veränderten
Lebensverhältnisse wie das digitale Sehen oder die zunehmend älter werdende
Bevölkerung abgestimmt sind. Alterssichtigen bieten beispielsweise multifokale
Kontaktlinsen einen komfortablen Ersatz für die Gleitsichtbrille. Menschen mit
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) können torische Linsen nutzen. „Sogar das
Fortschreiten der Kurzsichtigkeit kann mittlerweile mit Kontaktlinsen
verlangsamt werden", so Prof. Kempgens.
Foto: Kontaktlinse auf Fingerspitze (Quelle: KGS)