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Fanforscher Robert Claus zur Buchlesung in der Stadtbibliothek Magdeburg

Montag, den 7. Oktober 2019

Hooligans zwischen Fußball, Gewalt und Politik

Eine Zeitlang sah es so aus, als ob Hooligans unter den Fußballfans kaum noch eine Rolle spielten, doch spätestens seit den spektakulären Aufmärschen unter dem Motto „Hooligans gegen Salafisten“ ist die gewaltorientierte Fanrichtung wieder zurück. Zentralen Entwicklungen der Hooliganszene geht der Autor Robert Claus in seinem Buch „Hooligans – Eine Welt zwischen Fußball, Gewalt und Politik“ nach, das er am Donnerstag, 10. Oktober um 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek vorstellt.

Robert Claus liefert eine differenzierte Analyse und spannende Reportagen der gewalttätigen und teils rechtsextremen Szene. Dabei kommen ehemalige und aktive Hooligans, Kenner des osteuropäischen Hooliganismus sowie Fanarbeiter, Wissenschaftler und Fußballfans gleichermaßen zu Wort. Claus macht im Ergebnis deutlich: Das Bild der Hooligans als randalierende und stark alkoholisierte Männer trifft heute nicht mehr allein zu. Schon lange haben sich die sogenannten Hools politisiert. Am Beispiel russischer Hooligans, die stark mit Regierungsorganisationen zusammenarbeiten, zeigt der Autor, dass Verbindungen bis in die bessere Gesellschaft hinein reichen. Auch Verknüpfungen zur Rockerszene, die berüchtigten Ackermatches und Kampfsportaktivitäten werden ausführlich beleuchtet.

1983 in Rostock geboren, forscht Robert Claus seit Jahren zu den Themen Fankulturen, Hooligans und Rechtsextremismus. Derzeit arbeitet er in einer sportwissenschaftlichen Forschergruppe der Universität Hannover an einem Projekt über Antidiskriminierung, Gewaltprävention und Konfliktschlichtung im Sport.

Zur Buchlesung mit Robert Claus laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt, das Fanprojekt Magdeburg und die Fanhilfe Magdeburg als Organisatoren gemeinsam am 10. Oktober um 19.30 Uhr in die Stadtbibliothek ein. Alle interessierten Besucher sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.