Stiftung
Gesundheitswissen bietet Überblick über Therapien des Typ-2-Diabetes.
Berlin (ots). Gesunde Ernährung, mehr
Bewegung, blutzuckersenkende Medikamente mit und ohne Insulin - so individuell
der Krankheitsverlauf ist, so unterschiedlich können auch die Bestandteile für
eine Diabetes-Behandlung ausfallen. Anlässlich des Welt-Diabetes-Tages klärt
die Stiftung Gesundheitswissen in ihrer neuen Gesundheitsinformation über die verschiedenen
Möglichkeiten, Diabetes Typ 2 zu behandeln, auf.
Diabetes Typ 2 ist eine komplexe chronische
Erkrankung des Stoffwechsels, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann.
Die optimale Behandlung kann sehr unterschiedlich aussehen. Sie hängt davon ab,
wie alt ein Mensch ist, wie sein Alltag aussieht und wie weit der Diabetes
fortgeschritten ist. Ein Behandlungsziel kann sein, den Blutzuckerspiegel auf
einen bestimmten Wert zu senken. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa
500.000 Menschen an Diabetes Typ 2.
"Aus eigenen Studien wissen wir, dass
Menschen mit chronischen Erkrankungen oft an ihrer Selbstwirksamkeit zweifeln
und nicht glauben, Einfluss auf den Verlauf der Krankheit nehmen zu
können", sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung
Gesundheitswissen. Doch gerade Diabetes Typ 2 sei ein gutes Beispiel, dass das
Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten wichtig ist. So sei es nicht unbedingt
nötig, sofort nach der Diagnose Medikamente einzunehmen oder Insulin zu
spritzen. "Durch eine Veränderung der eigenen Lebensgewohnheiten - beispielsweise
mit gesunder Ernährung oder regelmäßiger Bewegung im Alltag - kann man Diabetes
Typ 2 meist schon gut in den Griff bekommen und selbst viel zur Behandlung
beitragen", macht Ralf Suhr Mut.
Die Behandlung erfolgt stufenweise und wird je nach Krankheitsverlauf angepasst:
Stufe 1: Veränderung der Lebensgewohnheiten
Dazu zählt unter anderem eine Ernährungsumstellung, der Abbau von Übergewicht,
regelmäßige Bewegung im Alltag, mit dem Rauchen aufzuhören und die Teilnahme an
Patientenschulungen.
Stufe 2: Blutzuckersenkende Medikamente Für
die Behandlung von Diabetes Typ 2 stehen viele Medikamente zur Verfügung. Bei
der Auswahl berücksichtigen Ärzte und Ärztinnen auch mögliche
Begleiterkrankungen wie Adipositas oder Bluthochdruck.
Stufe 3: Weitere Medikamente/Insulin Können
die Therapieziele mit den bisher getroffenen Maßnahmen nicht erreicht werden,
helfen eventuell weitere Medikamente. Möglicherweise wird auch eine Behandlung
mit Insulin in Betracht gezogen.
Blutzuckersenkende Medikamente
Diabetes-Medikamente ohne Insulin haben
unterschiedliche Wirkweisen. Die Stiftung Gesundheitswissen hat in ihrer neuen
Gesundheitsinformation zum Thema Diabetes Material zu den verschiedenen
Wirkstoff-Klassen zusammengetragen. Hier können Sie sich gezielt über Ihr
Diabetes-Medikament informieren und erfahren, was bei dessen Einnahme zu
beachten ist: https://ots.de/33VPcR
Die meisten Menschen mit Diabetes Typ 2
können ihre Behandlungsziele mit gesunden Lebensgewohnheiten und
blutzuckersenkenden Tabletten sehr gut erreichen. Diabetes Typ 2 ist aber eine
fortschreitende Erkrankung. Es kann also passieren, dass der Körper trotz der
Medikamente irgendwann nicht mehr genug Insulin produziert, um den Blutzucker
ausreichend zu senken. Dann wird eine Behandlung mit Insulin notwendig.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein Hormon, das in der
Bauchspeicheldrüse hergestellt wird. Nehmen wir über die Nahrung Kohlenhydrate
auf, steigt der Blutzuckerspiegel. Insulin sorgt dafür, dass die Körperzellen
zur Energiegewinnung Glukose aus dem Blut aufnehmen können. Dadurch sinkt der
Blutzuckerspiegel wieder.
100 Jahre Insulin
Insulin wurde vor 100 Jahren von dem
Chirurg Frederick Banting und seinem Assistenten, dem Biochemiker Charles Best,
entdeckt. Im Juli 1921 gelang es ihnen, das Hormon erstmals aus der
Bauchspeicheldrüse eines Hundes zu isolieren. Ein Meilenstein in der Medizin,
denn bis zu diesem Zeitpunkt gab es keinerlei Therapiemöglichkeiten für
Diabetes. Schon kurz nach der Entdeckung konnten Erkrankte erfolgreich mit
tierischem Insulin behandelt werden. 1923 erhielt Banting dafür den Nobelpreis
für Physiologie oder Medizin. Das Preisgeld teilte er sich mit Best.
Seit den 1980ern wird Insulin gentechnisch
hergestellt. Bis heute ist die Therapie mit Insulin für Menschen mit Diabetes
Typ 1 überlebenswichtig. Bei Typ-2-Diabetes ist sie in der Regel nicht gleich
zu Beginn notwendig.
Mehr zu Medikamenten mit Insulin: https://ots.de/sIpOMB
Wie wird Insulin eingenommen?
Menschen mit Diabetes Typ 2 spritzen sich
Insulin meist selbst mit einem sogenannten Pen ins Unterhautgewebe. Dieser
sieht so ähnlich aus wie ein Stift. Wann und wie häufig Insulin gespritzt wird,
ist unterschiedlich. Das richtet sich nach dem Gesundheitszustand und der
Lebenssituation der Menschen mit Diabetes Typ 2.
Überblick: Behandlung von Diabetes Typ 2
Lesen Sie hier, welche
Therapie-Möglichkeiten es gibt und für wen sie infrage kommen:
https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/diabetes-typ-2-behandeln/ueberblick
Text / Foto: Stiftung
Gesundheitswissen / pixabay