Sachsen-Anhalt –
Nirgendwo in Deutschland sterben so viele Menschen an Herzkrankheiten wie
in Sachsen-Anhalt. Pro 100.000 Einwohner sind es 391. Zum Vergleich: Berlin
erreicht mit 169 nicht einmal die Hälfte des sachsen-anhaltischen Werts. Auch
hinsichtlich der Häufigkeit von
Herzinfarkten ist das Land trauriger Spitzenreiter: 339 je 100.000 Einwohner.
„Das ist Grund
genug für die AOK Sachsen-Anhalt, die Herzgesundheit in den Mittelpunkt zu
stellen“, sagt AOK-Regionalsprecher Ralf Kitzing. Denn das Risiko einer
Herzerkrankung lässt sich minimieren.
Bewegung und gutes Essen
Bewegung sorgt
nicht nur für Muskeln und weniger Körperfett. Vor allem ausdauernde Bewegung
stärkt den Kreislauf und damit die Herzfunktion. Alles andere als gut für das
Herz ist hingegen Rauchen. Nikotin verursacht Gefäßverengung und damit
steigenden Blutdruck. Und auch die richtige Ernährung kann dem Herz guttun. Als
günstig gelten z.B. ungehärtete Fette und Omega-3-Fettsäuren. Diese finden sich
in vielen pflanzlichen Ölen, vor allem in Lein-, Walnuss- und Chiaöl.
Ernährungsexperten beklagen häufig einen zu hohen Anteil an tierischen Fetten
sowie einen Mangel an pflanzlichen Fetten in unserer Ernährung.
Ist Rotwein wirklich gut fürs Herz?
Wacker hält sich
die Rede vom gesundheitsfördernden Rotwein. Hintergrund ist das sogenannte
französische Paradox: In Frankreich kommt viel Fett und viel Alkohol auf den
Tisch. Trotzdem scheinen die Franzosen seltener am Herzen zu erkranken. Lange
wurde geschlussfolgert, dass der häufig getrunkene Rotwein die Ursache wäre.
Heute wissen wir es besser. Die Herzinfarktquote in Frankreich wurde
wahrscheinlich unterschätzt, und Fett gilt schon lange nicht mehr als
Gesundheitskiller Nr. 1.
Selbst wenn einige Studien darauf hindeuten, dass mäßiger Alkoholkonsum eine „schützende Wirkung“ für das Herz haben
könnte, sollte dies nicht als Aufruf zum Trinken missverstanden werden.
„Alkohol kann nicht nur zu einer Suchterkrankung führen. Wer häufig und viel
Alkohol trinkt, fördert auch Lebererkrankungen und einige Krebsarten. Bewegung,
gesunde Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen stellen wesentlich effektivere
und sicherere Alternativen dar, um sich vor Herz-Kreislauferkrankungen zu
schützen“, erklärt AOK-Sprecher Kitzing.
Alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung
Das menschliche
Herz kann im Lauf eines Lebens durchaus drei Milliarden Mal schlagen. Keine
Maschine würde eine solche Dauerbelastung überstehen. Daher sollte der Motor
des Körpers regelmäßig überprüft werden. Mit dem Check-up 35 haben
AOK-Versicherte alle zwei Jahre Anspruch auf einen Gesundheitscheck. Ab dem 35.
Lebensjahr übernimmt die Kasse die Kosten. Dabei untersucht der Arzt gründlich
den Körper des Patienten, misst den Blutdruck und bestimmt verschiedene Blut-
und Urinwerte. Das Ergebnis gibt nicht nur Hinweise auf die Herzgesundheit.
Schnelle Hilfe im Notfall
Wenn es trotz
allem zu einem Herzinfarkt kommt, ist schnelles Handeln angesagt. Klassische
Zeichen sind ein starkes Engegefühl im Brustbereich und heftige andauernde
Brustschmerzen mit Ausstrahlung in die Arme. Betroffene berichten zum Teil von
dem Gefühl, ein Elefant würde auf ihrer Brust stehen. Insbesondere bei Frauen,
können auch das plötzliche Auftreten von Kurzatmigkeit, Beschwerden im
Oberbauch und Übelkeit auf einen Herzinfarkt hindeuten. Ralf Kitzing rät:
„Besteht der Verdacht, sollte ohne zu zögern der Notruf unter 112 gewählt
werden.“
Für die AOK
Sachsen-Anhalt ist das Herz im Monat November das Schwerpunktthema.
Hintergründe zum Motor des menschlichen Körpers oder wie man sich als
Ersthelfer bei einem Herzinfarkt am besten verhält, finden sich auf der
Webseite www.schau-in-dein-herz.de.