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Am 17. Mai ist Welthypertonietag: Jeder dritte Sachsen-Anhalter hat Bluthochdruck

Magdeburg, 16. Mai 2017 - 35 Prozent der Barmer-Versicherten in Sachsen-Anhalt leiden an Bluthochdruck (Hypertonie), also mehr als jeder Dritte im Land. 

Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung wären somit 780.000 Menschen zwischen Arendsee und Zeitz betroffen. "Hypertonie ist die am häufigsten diagnostizierte Erkrankung in den Arztpraxen. Und leider liegt der Anteil bei uns im Land bundesweit am höchsten", sagt Barmer-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann anlässlich des Welthypertonietages am morgigen Mittwoch (17. Mai). Bundesweit lag die Diagnoserate für Bluthochdruck im Jahr 2015 bei 28,3 Prozent, im Jahr 2011 waren es noch 27,0 Prozent.

"Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Gefäße und ist der Risikofaktor Nr. 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und kann zudem Nierenschäden verursachen", sagt Wiedemann. "Das Tückische ist, dass ein zu hoher Blutdruck von den Patienten lange Zeit nicht bemerkt wird, da zunächst kaum größere Beschwerden auftreten." Warnsignale können jedoch Schmerzen in Brust oder Kopf, Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl oder Sehstörungen sein. "Wer damit länger zu kämpfen hat, sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen", rät der Barmer-Landesgeschäftsführer.

Blutdruck steigt mit dem Alter

Ein Blutdruck von 120 zu 80 ist normal, ab einem Wert von 140 zu 90 und höher liegt eine Hypertonie vor. Laut aktuellem Arztreport der Barmer sind jüngere Menschen seltener betroffen: So leiden nur etwa 3 Prozent der 16- bis 30-jährigen Versicherten  an erhöhtem Blutdruck. Doch die Erkrankung steigt mit dem Alter deutlich an: So wurde bei einem Drittel der 40- bis 65-Jährigenen und bei zwei Drittel der 66- bis 80-Jährigen Hypertonie diagnostiziert. Von den über 80-Jährigen leiden sogar 79 Prozent an Bluthochdruck.

Der Hypertonie liegt keine eindeutige Ursache oder Vorerkrankung zugrunde. Neben erblichen Anlagen wird sie nachweislich durch eine ungesunde Lebensweise begünstigt. Vor allem langanhaltender Stress, Übergewicht und Bewegungsmangel können dies verursachen. Auch Salz- oder Lakritzkonsum können Bluthochdruck begünstigen.

Wer seinen Blutdruck senken und ernsthaft Folgeerkrankungen vermeiden will, muss seinen Lebensstil ändern. Am Wirkungsvollsten sind Gewichtsreduzierung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Nikotin, Reduzierung des Alkoholkonsums und eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse, kaliumreich und salzarm. In vielen Fällen kann durch eine grundlegende Umstellung des Lebensstils eine medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck vermieden werden.

Bundesland

Diagnoserate Bluthochdruck

Sachsen-Anhalt

34,8%

Mecklenburg-Vorpommern

34,3%

Thüringen

33,8%

Brandenburg

33,2%

Sachsen

31,9%

Rheinland-Pfalz

29,0%

Saarland

28,5%

Niedersachsen

28,2%

Nordrhein-Westfalen

27,9%

Berlin

27,8%

Hessen

27,7%

Schleswig-Holstein

27,0%

Baden-Württemberg

25,9%

Bayern

24,9%

Hamburg

24,5%

Bremen

24,2%

bundesweit

28,3%

Quelle: BARMER Arztreport 2017