Berlin,
Januar 2022. Der in vielen Schmerz- und Rheumamitteln enthaltene Wirkstoff
Diclofenac kann bereits in niedrigen Konzentrationen Lebewesen in Gewässern und
die Vogelwelt schädigen. „Auf
Schmerzmittel kann man nicht immer verzichten. Aber jeder kann etwas tun, um
die Umweltbelastung durch Diclofenac zu verringern“, sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender
der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Wenn
Diclofenac eingenommen wird, wird der Arzneistoff im Körper verstoffwechselt
und anschließend mit dem Urin ausgeschieden. Aber bei der äußerlichen Anwendung
kann Diclofenac unverändert in das Abwasser gelangen. In den Kläranlagen kann
es nur teilweise eliminiert werden. Schulz: „Patientinnen
und Patienten können einiges tun, um die Umwelt davor zu schützen. Das pharmazeutische Personal in Apotheken
kann dazu beraten.“
Schmerzgele
sind die häufigste Anwendungsform von Diclofenac. Sie werden vor allem bei
Gelenk- und Muskelbeschwerden, zum Teil großflächig, auf die Haut aufgetragen.
Die AMK empfiehlt das folgende Vorgehen, um die Abwasserbelastung mit
Diclofenac relevant zu reduzieren: Patienten sollen nur die Menge des Gels aus
der Tube entnehmen, die sie für
eine Anwendung brauchen. Nach dem Auftragen und Einreiben des Gels werden die
Hände zuerst mit einem Papiertuch abgewischt, das dann im Restmüll entsorgt wird. Erst danach
spült man seine Hände mit Wasser
ab. Die Hautpartie, auf der das Gel angewendet wurde, wird erst nach
ausreichender Einwirkzeit gewaschen oder abgeduscht. Restmengen des Gels sowie
die Tube werden über den
Restmüll entsorgt, nie über das Abwasser.
Text
/ Foto: ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.