2. Fachtagung E-Zigarette abgehalten - Forscher
betonen gesundheitspolitische Chancen der E-Zigarette für die Raucherentwöhnung
Frankfurt/Main (ots). Nach den jüngsten Todesfällen
im Zusammenhang mit so genannten "E-Joints" in den USA haben rund 50
Wissenschaftler und Gesundheitsexperten die E-Zigarette gegen Kritik verteidigt
und den Unterschied zu "E-Joints" betont. Im Rahmen der 2. Fachtagung
"E-Zigaretten und ihre Bedeutung für Rauchentwöhnung" an der
Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) verwiesen sie auf die
gesundheitspolitischen Chancen, die die E-Zigarette für den Rauch-Stopp bietet
- und stellten das deutlich geringere Gesundheitsrisiko im Vergleich zur
herkömmlichen Tabakzigarette heraus.
Tagungsveranstalter Prof. Dr. Heino Stöver,
Suchtforscher an der Frankfurt University of Applied Sciences: "Die Todesfälle
in den USA sind bestürzend. Gleichwohl beobachten wir in der deutschen
Öffentlichkeit eine sehr undifferenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen.
Denn Schuld tragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen spezielle
Substanzen, mit denen die THC-Öle der 'E-Joints' gestreckt wurden. Die
herkömmliche E-Zigarette hat damit gar nichts zu tun. E-Zigaretten-Liquids
unterliegen in Deutschland einer strengen Regulierung. Gefahr geht dagegen vor
allem von Flüssigkeiten und Geräten aus, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt
werden."
Tatsächlich biete die E-Zigarette weiterhin große
Chancen für die Gesundheitspolitik. Die E-Zigarette, so die einhellige Meinung
der anwesenden Tagungsreferenten, ermögliche es vielen Rauchern von der
klassischen Tabakzigarette loszukommen. "Jährlich sterben in Deutschland
mehr als 100.000 Menschen an den Folgen des klassischen Rauchens", so
Prof. Dr. Heino Stöver. "Das darf die Gesundheitspolitik nicht hinnehmen.
Ziel muss sein, dass möglichst niemand mehr zur Tabakzigarette greift. Die
E-Zigarette kann dabei helfen, da sie vielen Rauchern den Rauch-Stopp
erleichtert und die Gesundheitsrisiken minimiert."
Zu dieser und ähnlichen Einschätzungen kamen neben
Prof. Dr. Heino Stöver zahlreiche weitere Referenten, die an der Fachtagung
teilnahmen. Zu ihnen zählten unter anderem Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle
Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Dr. Frank
Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), der
Gesundheitsjournalist Dietmar Jazbinsek sowie Dr. Leonie Brose vom UK Centre
for Smoking and Alcohol Studies, die über die Rolle der E-Zigarette in der
britischen Gesundheitspolitik berichtete.
Im Rahmen der Fachtagung veröffentlichten die
Wissenschaftler auch zwei Fachbücher: die zweite Auflage des 2018 erschienenen
"Ratgeber E-Zigarette" sowie das wissenschaftliche Werk
"Potentiale der E-Zigarette für Rauchentwöhnung und Public Health".
Beide Bücher lassen sich in Kürze im Internet sowie im Fachliteraturhandel
beziehen.
Weitere Informationen zur 2. Fachtagung E-Zigarette
finden sich auf: https://bit.ly/2mT6ndW
Text: Prof. Dr. Heino Stöver -
Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell