Berlin (ots). Das Geschäft mit der Schönheit boomt. Rund
60.000 Nagelstudios gibt es zurzeit in Deutschland, mehr als 800 allein in
Berlin. Tendenz steigend. Der Umsatz liegt laut Schätzungen des Bundesverbandes
Deutscher Naildesigner im Milliardenbereich, extrem niedrige Preise locken
immer mehr Kunden. Doch die Qualität lässt oft zu wünschen übrig und kann
schwere gesundheitliche Folgen haben.
Kritiker bemängeln, der Beruf sei weder anerkannt noch
geschützt. Es reicht eine Anmeldung beim Gewerbeamt. Die Gesundheitsämter
kontrollieren nicht turnusmäßig, sondern nur bei Beschwerden. Und das, obwohl
in Studios mitunter ein Stoff verwendet wird, vor dem das Bundesamt für
Risikoforschung seit langem warnt: Methylmethacrylat kann unter anderem
Allergien auslösen. Weiter heißt es: "Weiterhin kann der Stoff
Nagelfalzentzündungen und Nagelablösungen verursachen, in deren Folge der Nagel
unter Umständen auch nicht mehr nachwächst. ... Die zuständigen Landesbehörden
sollten entsprechende Maßnahmen zum Schutz des Verbrauchers ergreifen."
Doch verkauft wird der Stoff sogar an Privatpersonen, zum
Beispiel auf einem Großmarkt in Berlin-Lichtenberg. Dem rbb gegenüber berichten
Mediziner, Insider und Betroffene von Unkenntnis, unhygienischen Zuständen und
hohen Verletzungsrisiken. In einer Stichprobe des Verbrauchermagazins
SUPER.MARKT war allein in fünf von sieben Nagelstudios aufgrund der mangelnden
Sprachkenntnisse keine gründliche Beratung möglich, die Ausbildung der
Mitarbeiter und die Herkunft der Produkte nicht nachvollziehbar.
Die Redaktion rät Verbrauchern, auf folgende Aspekte zu
achten: augenscheinliche Sauberkeit und Hygiene, gründliche Desinfektion der
Geräte, keine Dumpingpreise.
Alle Infos und die Geschichten der Betroffenen, heute am
Montag, 20.05.2019 um 20:15 Uhr im rbb-Fernsehen, Verbrauchermagazin
SUPER.MARKT
Text - Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg
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