Köln/Berlin,
Mai 2020. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände e.V., der Bundesverband Frauenberatungsstellen und
Frauennotrufe (bff) und das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche
Aufgaben starten eine gemeinsame Aktion gegen häusliche Gewalt.
Jede
dritte Frau in Deutschland ist von Gewalt betroffen – viele von ihnen an einem
Ort, an dem sie sich eigentlich sicher fühlen sollten: dem eigenen Zuhause. Im
Zuge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen kann
sich für viele Frauen, die Gewalt in ihrer Partnerschaft erleben, die Lage
weiter zuspitzen.
Um
Frauen einen Ausweg zu zeigen, startete die Kooperation der ABDA –
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V., des Hilfetelefons „Gewalt
gegen Frauen“ und des Bundesverbandes Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe.
Rund 19.000 Apotheken sind im Rahmen der Aktion aufgerufen, Infomaterialien des
Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ auszulegen. Die Aktion soll gewaltbetroffene
Frauen – aber auch Personen aus ihrem sozialen Umfeld und Fachkräfte – darauf
aufmerksam machen, dass es ein Beratungsangebot gibt, an das sie sich jederzeit
kostenfrei, anonym und vertraulich wenden können.
„Im
vergangenen Monat ist die Zahl der Beratungskontakte im Bereich häusliche
Gewalt/Gewalt in (Ex-)Paarbeziehungen beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
gestiegen. Ich bin daher froh, dass wir mit Hilfe der Aktion weitere
Aufmerksamkeit für das Thema und unser Angebot erlangen“, erklärt Edith Kürten,
die Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche
Aufgaben.
„Die
Apotheken bieten einen flächendeckenden, niedrigschwelligen Zugang zur
Gesundheit – und übernehmen auch wichtige soziale Funktionen vor Ort. In
Apothekenteams arbeiten überwiegend Frauen, damit sind die Apotheken ein
sicheres Umfeld für von Gewalt betroffene Frauen. Wir möchten einen Beitrag
dazu leisten, die Hilfsangebote bekannter zu machen“, sagt ABDA-Präsident
Friedemann Schmidt.
„Gewalt
gegen Frauen ist keine Privatsache. Alle können gerade jetzt Zivilcourage
beweisen und Betroffene in ihrem Umfeld auf die Frauenberatungsstellen
aufmerksam machen. Diese sind weiterhin gut erreichbar und helfen Betroffenen
dabei, ihren eigenen Weg aus der Gewalt zu gehen. Es kann Leben retten, wenn
Gewalt nicht immer weiter eskaliert.“ erläutert Ursula Schele, Vorstandsfrau
des bff, die Bedeutung von Hilfe.
Das
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Rund um die Uhr, kostenfrei, anonym
Das
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ richtet sich an gewaltbetroffene Frauen,
Personen aus ihrem sozialen Umfeld sowie an Fachkräfte und berät zu allen
Formen von Gewalt – ob Gewalt in der Partnerschaft, Mobbing, Stalking,
Zwangsheirat, Vergewaltigung oder Menschenhandel.
Über
80 qualifizierte Beraterinnen helfen unter der Telefonnummer 08000 116 016, per
E-Mail sowie im Sofort- oder Termin-Chat auf:
kostenlos,
anonym und vertraulich. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen Betroffene an
eine Unterstützungseinrichtung vor Ort. Das bundesweite Angebot ist rund um die
Uhr und an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Bei Bedarf kann die Beratung in 17
Fremdsprachen sowie in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache
erfolgen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist beim Bundesamt für Familie
und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt.
Der
bff ist der Dachverband der ambulanten Beratungsstellen, die von körperlicher,
sexualisierter oder psychischer Gewalt betroffene und bedrohte Frauen
unterstützen.
Beratungsstellen in allen Regionen Deutschlands finden sich unter diesem Link:
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html
Weitere
Informationen unter:
www.abda.de und www.frauen-gegen-gewalt.de
Text
/ Foto: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.