Wie
oft ein Mensch auf die Toilette muss, ist individuell sehr verschieden. Als
normal gilt eine Häufigkeit des Stuhlgangs zwischen zwei- bis dreimal am Tag
und dreimal pro Woche. Eine Verstopfung liegt vor, wenn ein Mensch seltener als
zweimal pro Woche Stuhlgang hat.
Harter
Kot erschwert die Entleerung und beim Stuhlgang muss stark gepresst werden.
Gleichzeitig tritt oft ein Völlegefühl auf. Von einer andauernden Verstopfung
spricht man, wenn diese Beschwerden drei Monate oder länger anhalten. Etwa
einer von 20 Bundesbürgern ist davon betroffen.
So
belastend Verstopfung auch sein kann, gefährlich ist sie in der Regel nicht.
Unbegründet ist die Befürchtung, dass sich der Körper durch eine Verstopfung
selbst vergiftet. Auch wenn der Stuhl lange im Darm bleibt, bilden sich keine
Giftstoffe.
Leider
verschwindet nicht jede Verstopfung durch Bewegung, ausgewogene Ernährung und
viel Trinken. In einigen Fällen gibt es dann zur Normalisierung der Verdauung
keine Alternative zu Medikamenten.
Woher
kommt Verstopfung und wie können Sie vorbeugen? Verstopfung kann viele Ursachen
haben. Beispiele sind:
» Zu
geringe Flüssigkeitszufuhr: Empfohlen wird, mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag
zu trinken.
» Zu
wenige Ballaststoffe in der Nahrung. Ballaststoffe sind nicht verdaubare
Nahrungsbestandteile, die die Darmtätigkeit anregen. Sie sind z.B. in
Vollkornbrot oder Gemüse enthalten.
»
Bewegungsmangel (z.B. Bettlägerigkeit) und Stress
»
Ortswechsel, z.B. bei Reisen
»
Häufige Unterdrückung des Stuhlgangs
» In
der Schwangerschaft und kurz vor der Monatsblutung kann häufige Verstopfung
auftreten. Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung ebenfalls zu
Verstopfung führen.
Beispiele
sind:
»
Stark wirkende Schmerzmittel (Opiate /Opioide) » Medikamente gegen Durchfall
»
Aluminiumhaltige Medikamente z.B. gegen Sodbrennen und Magenschmerzen
»
Medikamente gegen eine Parkinson-Erkrankung oder Krampfanfälle
»
Medikamente gegen Depressionen
»
Eisensalze gegen Blutarmut.
Wann
zum Arzt?
Verstopfung
lässt sich oft durch rezeptfreie Medikamente behandeln. Aber eine
Selbstmedikation ist nicht immer die beste Lösung. In verschiedenen Fällen empfiehlt
Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker einen Arztbesuch. Dazu gehört unter anderem:
»
Sie können Ihren Darm trotz der Einnahme eines Abführmittels innerhalb von zwei
Tagen nicht entleeren.
»
Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab.
» Im
/ auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier ist Blut erkennbar.
»
Die Verstopfung wird durch Erbrechen oder Übelkeit begleitet.
»
Sie haben krampfartige Schmerzen im Bauch.
»
Verstopfung bei Kindern unter sechs Jahren sollte ärztlich abgeklärt werden.
Text: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände