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Gesundheit-News: Wie oft muss man „müssen“?

9. August 2022

Wie oft ein Mensch auf die Toilette muss, ist individuell sehr verschieden. Als normal gilt eine Häufigkeit des Stuhlgangs zwischen zwei- bis dreimal am Tag und dreimal pro Woche. Eine Verstopfung liegt vor, wenn ein Mensch seltener als zweimal pro Woche Stuhlgang hat.

Harter Kot erschwert die Entleerung und beim Stuhlgang muss stark gepresst werden. Gleichzeitig tritt oft ein Völlegefühl auf. Von einer andauernden Verstopfung spricht man, wenn diese Beschwerden drei Monate oder länger anhalten. Etwa einer von 20 Bundesbürgern ist davon betroffen.

So belastend Verstopfung auch sein kann, gefährlich ist sie in der Regel nicht. Unbegründet ist die Befürchtung, dass sich der Körper durch eine Verstopfung selbst vergiftet. Auch wenn der Stuhl lange im Darm bleibt, bilden sich keine Giftstoffe.

Leider verschwindet nicht jede Verstopfung durch Bewegung, ausgewogene Ernährung und viel Trinken. In einigen Fällen gibt es dann zur Normalisierung der Verdauung keine Alternative zu Medikamenten.

Woher kommt Verstopfung und wie können Sie vorbeugen? Verstopfung kann viele Ursachen haben. Beispiele sind:

» Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Empfohlen wird, mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag zu trinken.

» Zu wenige Ballaststoffe in der Nahrung. Ballaststoffe sind nicht verdaubare Nahrungsbestandteile, die die Darmtätigkeit anregen. Sie sind z.B. in Vollkornbrot oder Gemüse enthalten.

» Bewegungsmangel (z.B. Bettlägerigkeit) und Stress

» Ortswechsel, z.B. bei Reisen

» Häufige Unterdrückung des Stuhlgangs

» In der Schwangerschaft und kurz vor der Monatsblutung kann häufige Verstopfung auftreten. Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung ebenfalls zu Verstopfung führen.

Beispiele sind:

» Stark wirkende Schmerzmittel (Opiate /Opioide) » Medikamente gegen Durchfall

» Aluminiumhaltige Medikamente z.B. gegen Sodbrennen und Magenschmerzen

» Medikamente gegen eine Parkinson-Erkrankung oder Krampfanfälle

» Medikamente gegen Depressionen

» Eisensalze gegen Blutarmut.

Wann zum Arzt?

Verstopfung lässt sich oft durch rezeptfreie Medikamente behandeln. Aber eine Selbstmedikation ist nicht immer die beste Lösung. In verschiedenen Fällen empfiehlt Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker einen Arztbesuch. Dazu gehört unter anderem:

» Sie können Ihren Darm trotz der Einnahme eines Abführmittels innerhalb von zwei Tagen nicht entleeren.

» Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab.

» Im / auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier ist Blut erkennbar.

» Die Verstopfung wird durch Erbrechen oder Übelkeit begleitet.

» Sie haben krampfartige Schmerzen im Bauch.

» Verstopfung bei Kindern unter sechs Jahren sollte ärztlich abgeklärt werden.

 

Text: ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände