Foto: Mit dem Fahrrad kann man auf der
"Obstroute" ganz entspannt die Region am Elbstrom erkunden
(djd). Essen und Trinken ist Kulturgut in Niedersachsen - von der Teetradition im Norden über die "Obstroute" bis hin zur Oldenburger Palme und dem Gold der Heide.
Der kulinarische Herbst ist die beste Zeit für einen
erlebnisreichen Ausflug voller Gaumenfreuden.
Äpfel essen und Tee trinken
Das Alte Land am Elbstrom etwa ist das
größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Im Spätsommer hängen die
Bäume voller Äpfel, die oft zu leckeren Säften, Marmelade oder sogar
Apfelketchup und Cider verarbeitet werden. Weil es von der Hand in den Mund am
besten schmeckt, bieten viele Obsthöfe neben dem Direktverkauf auch die
Möglichkeit zum Selberpflücken an. Ganz entspannt lässt sich die Region mit dem
Fahrrad beispielsweise auf der "Obstroute" an Deichen, Flüssen und
Fachwerkhäusern entlang erkunden. Weitere Genussrouten gibt es unter
www.reiseland-niedersachsen.de in der Rubrik "Essen und Trinken".
Während in der Elbmarsch die Früchte
reifen, wird in Ostfriesland erst einmal eine Tasse Tee getrunken – in einer
Zeremonie, die sogar zum immateriellen Unesco-Kulturerbe zählt: mit einem Stück
Kandiszucker, genannt Kluntje, und Sahne im Porzellan „Ostfriesenrose“
serviert. Traditionell besteht der sehr dunkle, kräftige Tee aus einer Mischung
von bis zu zehn Assam-Teesorten. Der warme Genuss ist vor allem an „Schietwetter“-Tagen
beliebt und in vielen gemütlichen Teestuben Standard. Wissenswertes vom Anbau
bis hin zur Herstellung der berühmten Mischung vermittelt das Ostfriesische
Teemuseum in Norden.
Gesunde Knolle, basenreicher Kohl
In der Lüneburger Heide hat der
Kartoffelanbau eine lange Tradition und wird alljährlich zum Erntedank mit der
feierlichen Krönung der Heidekartoffelkönigin gefeiert. Nicht zuletzt wegen der
Anbaufläche auf den sandigen Heideböden stehen typische Sorten wie Linda, aber
auch ausgefallene wie Blauer Schwede bei Liebhabern für besonders gute
Qualität. In Hofläden und Verkaufsständen an den Dorfstraßen können sie direkt
vom Erzeuger erworben werden. Wer nicht vor Ort ist, kann sich das "Gold
der Heide" sogar per Online-Shop nach Hause bestellen.
Der Grünkohl, auch Oldenburger Palme
genannt, steht der Kartoffel hinsichtlich einer gesunden Ernährung in nichts
nach. Das basische Wintergemüse enthält viel Vitamin C, Kalzium und Eisen.
Geerntet wird nach dem ersten Frost, denn erst durch die Minusgrade bekommt das
Kohlgemüse seine typische Würze und die leichte Süße. Die Gerichte reichen von
der deftigen Zubereitung mit Mettwurst und Kassler über einen vitaminreichen
Grünkohl-Smoothie bis hin zur Grünkohlpraline. In der Kohl-Tourhauptstadt
Oldenburg kann man sich sogar für ein kulinarisches Studium an der
Grünkohl-Akademie einschreiben.
Text / Foto: djd/TMN/Thorsten Brönner