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Käse auf der Spur: Das Käsemuseum in Nieheim eröffnet vielfältige und
geschmackvolle Einblicke
Westfälische Spezialitäten: Nicht erst seit
der "Slowfood"-Bewegung liegt es im Trend, kulinarische
Besonderheiten und Traditionen wieder zu entdecken. Denn gerade die regionale
Küche ist oft vielfältiger, raffinierter und interessanter, als viele auf den
ersten Blick meinen.
Um Westfalen kulinarisch zu erleben, lohnen
sich individuelle Streifzüge auf den Spuren von Pumpernickel, Pils & Co.
Hier erfahren Sie mehr zu den Spezialitäten dieser Region mitten in
Deutschland.
Tipp 1: Den "westfälischen
Himmel" kosten
Westfälische Spezialitäten gibt es viele.
Haben Sie beispielsweise bereits einmal vom "westfälischen Himmel"
gehört? Wenn nicht, wird es höchste Zeit. Denn bei diesem Himmel im
übertragenen Sinn handelt es sich um den Platz über der heimischen Feuerstelle,
wo früher auf den Bauernhöfen Schinken und andere wertvolle Stücke für den
langen Winter haltbar gemacht wurden.
Dazu gibt es beispielsweise ein selbst
gebrautes Bier, einen Lagerkorn und natürlich eine Scheibe Pumpernickel. Auch
dies ein Kuriosum: Ein Brot, das nicht gebacken, sondern über viele Stunden
schonend gegart wird. Probieren geht bekanntlich über Studieren: Wer tiefer in
die kulinarische Geschichte Westfalens eintauchen möchte, kann Kochbücher lesen
- noch interessanter aber ist es, die Spezialitäten auch selbst zu verkosten.
Tipp 2: Geschichten rund ums Essen und Trinken lauschen
Zahlreiche Restaurants der Region haben
sich dem Thema "Westfälisch genießen" verschrieben und machen dies
durch Kennzeichnungen deutlich. Noch tiefer in Geschichte und Geschichten
eintauchen können kulinarisch Interessierte im "Westfalen
Culinarium". Gleich vier Museen finden Tür an Tür in der Nieheimer
Altstadt Platz. Auf mehr als 3.000 Quadratmetern werden Spezialitäten
vorgestellt und so manche Anekdote berichtet. Eines ist sicher: Die Besucher
werden dabei viel Neues erfahren - denn wer weiß schon, dass das Brauen im
Mittelalter als Frauensache galt?
Tipp 3: Vier Museen unter einem Dach
besuchen
Die vier Museen widmen sich jeweils einer
Spezialität, die typisch ist für Westfalen:
Das Deutsche Käsemuseum
Zusammen mit dem Restaurant Meilenstein
bildet es zugleich das Herzstück der gesamten Anlage. Wer mehr über die
traditionelle Käseherstellung erfahren möchte, ist in der Käseküche richtig.
Kosten ist ausdrücklich erwünscht: So kann man den Nieheimer Käse probieren,
eine Besonderheit, die heutzutage nur noch von zwei Betrieben produziert wird.
Dieser Käse ist besonders eiweißreich, würzig und hat nur wenig Fett.
Das Westfälische Brotmuseum
Ebenfalls ein Museum zum Anfassen, denn
hier werden mehrfach wöchentlich schmackhafte Brote und Kuchen nach
überlieferten Rezepten hergestellt. Auch dem Geheimnis des bekannten
Pumpernickel kann man hier auf die Spur kommen. Für alle, die das Museum
besuchen möchten, hier die Backzeiten: immer mittwochs, samstags und sonntags
von 11 bis 15 Uhr.
Das Westfälische Schinkenmuseum
Zum frischen Brot schmeckt natürlich ein
unverfälschter Schinken aus hochwertigem Fleisch. Der typische westfälische
Knochenschinken ist bekannt für seine mild-würzige Note, die er dem langsamen
Reifen und der langen Lagerung verdankt. Im Schinkenmuseum erfahren Sie mehr zu
dieser kulinarischen Tradition. Zudem gibt es in diesem Museum die Möglichkeit,
westfälische Spezialitäten zu kaufen - ob als Urlaubssouvenir, als originelle
Geschenkidee oder als Mitbringsel für die eigene Küche.
Das Westfälische Biermuseum
Käse, Brot und Schinken - da fehlt nur noch
ein gutes Bier, gebraut selbstverständlich nach dem deutschen Reinheitsgebot
von 1516. Im Biermuseum können Besucher mehr darüber erfahren und zugleich ein
Selbstgebrautes probieren - bernsteinfarben, untergärig und naturtrüb.
Text / Foto: djd/Teutoburger Wald
Tourismus/Nieheim