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Gesundheits News: Hüftfett kann im Gegensatz zum Bauchfett positiven Effekt haben

3. Februar 2019

Glanzlichter biomedizinischer Forschung

Adipositas und eine ungünstige Fettverteilung gelten als wichtige Risikofaktoren für verschiedene kardiometabolische Krankheiten wie Herzinfarkt oder Typ-2-Diabetes. Einflussgrößen auf Adipositas und Fettverteilung sind nicht nur mangelnde Bewegung und falsche Ernährung, sondern auch genetische Faktoren.

Die Wissenschaftler Dr. Thomas Winkler und Prof. Dr. Iris Heid, Lehrstuhl für Genetische Epidemiologie, haben mit Kollegen aus Basel, New York und Lausanne die mehr als 150 bekannten genetischen Faktoren für Fettmasse (gemessen durch Body Mass Index, BMI) und Fettverteilung (gemessen durch Taille-Hüft-Verhältnis, THV) genauer untersucht und klassifiziert. Dazu wurden Daten von mehr als 300.000 Personen aus über 100 Studien mit einem neuen Ansatz ausgewertet.

Genetische Varianten, welche sowohl den BMI als auch das THV erhöhen, vergrößern subkutane ("unter der Haut") und viszerale ("um die Organe") Fettanlagerungen und steigern das Erkrankungsrisiko. Genetische Varianten, welche den BMI erhöhen, aber das THV senken, mehren das auf der Hüfte angelagerte subkutane Fett (ohne Effekt auf Taille oder viszerales Fett). Besonders wichtig war das Ergebnis, dass diese genetischen Varianten das Erkrankungsrisiko für Typ-2-Diabetes und koronare Herzerkrankung senken. Das legt einen positiven Effekt von "Hüftfett" nahe, wenn dieses nicht durch Fettanlagerung am Bauch begleitet wird.

Des Weiteren konnten Hinweise gefunden werden, dass die genetischen Varianten für Adipositas nicht nur im zentralen Nervensystem und den Fettzellen wirken, sondern auch im Verdauungssystem – ein Zusammenhang, der in früheren Arbeiten übersehen wurde.

Foto: Professor Dr. Iris Heid und Dr. Thomas Winkler vom Lehrstuhl für Genetische Epidemiologie am Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg.

Quelle - Text und Bild: © UR, UKR