header-placeholder


image header
image
Audi03.05f

Auto-News: Vom Bauhaus inspiriert - Zeitlose Designikone - Der Audi TT wird 25 Jahre


veröffentlicht am 3. Mai 2023

Zeitlose Designikone: Der Audi TT wird 25 Jahre
Vom Bauhaus inspiriert: Coupé-Studie von 1995 geht 1998 in Serie
Bis 2006 fahren 178.765 Audi TT Coupé der ersten Generation vom Band
Audi-Designer Torsten Wenzel – er hat die Studie in die Serie überführt: „Der Audi TT ist eine fahrende Skulptur“

25 Jahre, drei Generationen: Mit dem Audi TT hat die Marke mit den Vier Ringen Designgeschichte geschrieben. Seit seiner Premiere im Jahr 1998 begeistert der Sportwagen weltweit durch Fahrspaß und eine klare Formensprache. „Auto Europe“ wählt ihn 1999 zur besten automobilen Neuerscheinung des Jahres.

Mit dem Oberklassemodell Audi A8 erfolgt Mitte der 1990er Jahre die Höherpositionierung der Marke Audi und schrittweise auch die Umbenennung der Modellreihen: Aus dem Audi 80 wird der Audi A4, aus dem Audi 100 der Audi A6. Der 1994 präsentierte Audi A4 steht als erstes Modell für die neue Audi Designsprache, ebenso der seit 1996 erhältliche Premium-Kompaktwagen Audi A3 und die 1997 vorgestellte zweite Generation des Audi A6. Im Zuge dieser Emotionalisierung der Marke durch frisches, progressives Design gestaltet der amerikanische Designer Freeman Thomas unter dem damaligen Designchef Peter Schreyer mit dem Audi TT Coupé einen puristischen Sportwagen. Audi präsentiert die Studie im September 1995 auf der IAA in Frankfurt am Main einem begeisterten Messepublikum. Die Modellbezeichnung „TT“ ist eine Reminiszenz an die legendäre Tourist Trophy auf der Isle of Man, eine der ältesten Motorsportveranstaltungen der Welt, bei der NSU und DKW mit ihren Motorrädern große Erfolge feierten; gleichzeitig erinnert der Name „TT“ an den sportlichen NSU TT der 1960er Jahre. Das bewusste Abweichen von der sonst üblichen Audi Nomenklatur beim Audi TT Coupé unterstreicht: Hier kommt etwas völlig Neues.

Designer Wenzel: „Beim Audi TT hat jede Form eine klare Funktion“
Im Dezember 1995 fällt die Entscheidung, das Audi TT Coupé in Serie zu produzieren. Torsten Wenzel, Exterieur-Designer bei Audi, hat die Studie mit in die Serie überführt und erinnert sich: „Für uns war es das größte Lob, als die Fachpresse anerkennend feststellte, dass sich von der Studie zur Serie nicht viel verändert hatte, obwohl wir aufgrund der technischen Vorgaben für die Serienversion im Detail natürlich doch vieles anpassen mussten – auch hinsichtlich der Proportionen.“ Am auffälligsten ist die Integration eines hinteren Seitenfensters, das die Seitenlinie des Autos streckt und dem Sportwagen eine höhere Dynamik verleiht. Für Wenzel ist der Audi TT auch heute noch „eine fahrende Skulptur, höchste Qualität in Flächen und Linien“. Die Karosserie des Audi TT wirke wie aus einem Stück gefertigt, die Front ohne klassische Stoßfängerüberhänge betone seine klare Form. 

Ein weiteres Gestaltungselement trägt zur unverwechselbaren Silhouette des Audi TT Coupé bei: der Kreis – „die vollkommene grafische Form“, wie Wenzel sagt. Sowohl im Exterieur als auch im Interieur zieren zahlreiche auf den Kreis zurückgehende Elemente den Sportwagen. Vom Design des Bauhauses inspiriert, hat beim Audi TT jede Linie einen Zweck, jede Form eine Funktion. „Wir im Audi Design folgen immer der Philosophie ‚Weniger ist mehr‘. Durch die Reduktion auf das Wesentliche diesen einzigartigen Charakter beim Audi TT Coupé herauszuarbeiten, war wirklich anspruchsvoll und etwas ganz Besonderes für uns Designer.“

Zwei Jubiläen in einem Jahr: Mit dem Audi TT feiert auch Audi Hungaria 
1998 geht das Audi TT Coupé in Serie. Ein Jahr später bringt Audi den TT Roadster auf den Markt. Wie das Showcar und der 1996 vorgestellte Audi A3 basiert der Sportwagen auf der Quermotor-Plattform des VW Golf IV. Produziert wird der TT von Beginn an bei Audi Hungaria Motor Kft. in Ungarn: Die lackierten TT-Karosserien werden über Nacht per Bahn von Ingolstadt nach Gy?r transportiert, wo die Endmontage stattfindet. Diese standortübergreifende Fertigung zwischen Ingolstadt und Gy?r ist zu dieser Zeit einzigartig in der Automobilbranche. Audi Hungaria, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der AUDI AG, feiert 2023 ebenfalls ein Jubiläum: ihr 30-jähriges Bestehen. Gegründet im Februar 1993 als ursprünglich reines Motorenwerk, übernimmt Audi Hungaria im Fertigungsverbund mit dem Werk Ingolstadt 1998 die Montage des Audi TT; im Jahr 2013 entwickelt sich das Unternehmen zum vollwertigen Automobilwerk. Seit ihrer Gründung hat Audi Hungaria mehr als 43 Millionen Motoren und nahezu zwei Millionen Fahrzeuge produziert.

Das Motorenangebot im Audi TT der ersten Generation ist breitgefächert und stets sportlich, versteht sich: So ist der TT der ersten Generation erhältlich mit Vierzylinder-Turbomotoren mit 150 bis 225 PS Leistung sowie einem V6-Aggregat mit 250 PS. Ein Highlight in der Motorenpalette: der auf 240 PS leistungsgesteigerte Vierzylinder im Audi TT quattro Sport, von dem 1.168 Exemplare ausgeliefert werden. Die Sonderausstattungslisten bieten den Kund_innen der ersten TT-Generation reichlich Auswahl: Neben exklusiven Farben wie beispielsweise Papayaorange oder Nogaroblau kann die Kundschaft den TT mit werkseitigem Sonderzubehör ausrüsten. Die Ledersitze des Audi TT Roadster im Baseballhandschuh-Design etwa schaffen es von einem Blickfang im Showcar in die Serie. In acht Produktionsjahren fahren bis Mitte 2006 insgesamt 178.765 Audi TT Coupé der ersten Generation (Typ 8N) vom Band, vom Audi TT Roadster werden zwischen 1999 und 2006 exakt 90.733 Stück gebaut.

In der zweiten Generation kommen die RS-Versionen ins TT-Portfolio
Bei den nachfolgenden zwei Generationen behalten die Gestalter_innen die Reduktion auf das Wesentliche als dominierendes Gestaltungselement bei, erkennbar etwa an dem minimalistischen Design im Exterieur oder dem schnörkellosen, fahrerorientierten Innenraum. Typisch bleibt die runde Form, das Kreismotiv, das sich als verbindendes Element durch Exterieur- und Interieurdesign zieht ? wie etwa beim Tankdeckel aus Aluminium, bei den runden Lüftungsauslässen, der Einfassung der Schaltkulisse und dem markanten Schaltknauf. 

Die zweite TT-Generation wird 2006 (Coupé) und 2007 (Roadster) vorgestellt und basiert auf der Plattform der zweiten Generation des Audi A3. Erstmals kommt das adaptive Dämpfersystem „Audi magnetic ride“ zum Einsatz. Es ist optional erhältlich und passt die Arbeitsweise der Stoßdämpfer kontinuierlich dem Profil der Straße und dem individuellen Fahrstil an.

Text / Foto: AUDI AG