Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wegen des
Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland könnte der Ölpreis
nach Expertenmeinung weiter massiv anziehen - und das Tanken noch teurer
machen. "Es kann im Extremfall sein, dass wir bis zu drei Euro pro Liter
Sprit zahlen müssen", sagte Gabriele Widmann, Rohstoffexpertin der
Dekabank, den Sendern RTL und n-tv.
Der Ölpreis werde sich zwar nach einiger
Zeit wieder beruhigen, aber trotzdem hoch bleiben.
"Wir werden dauerhaft höhere
Energiepreise haben, weil die günstige Energie aus Russland jetzt Vergangenheit
ist. Wir werden nicht mehr so eng mit Russland zusammenarbeiten - egal, wie
sich der Konflikt auflöst." Autofahrer müssten sich an Diesel- und
Benzinpreise von mehr als zwei Euro pro Liter gewöhnen.
Russland ist für Deutschland der mit
Abstand wichtigste Lieferant für Rohöl und Erdgas. Es gebe weltweit zwar genug
Alternativen, aber die stünden nicht sofort zur Verfügung und seien deutlich
teurer, so Widmann. "Es gibt viel Rohöl auf der Welt: im Iran, in
Saudi-Arabien, in Venezuela. Die produzieren zurzeit viel weniger, als sie
könnten. Aber dieses Öl muss erst einmal zu uns kommen. Außerdem sind die
Transportkosten höher", sagte Widmann.
"Wir können auf Dauer locker mit einem
Drittel höheren Kosten rechnen." Der Staat könne einiges tun, um die
Verbraucher zu entlasten, und z. B. Steuern und Abgaben senken. Denn die machen
einen Großteil der Kosten aus.
Darüber hinaus müsse die Politik aber dafür
sorgen, dass der Energieverbrauch mittelfristig sinkt. "Effizienteres
Fahren, mehr Fernarbeit, mehr Wohnraum nah am Arbeitsplatz: Das alles muss
angepackt werden, aber da sind wir erst am Anfang."
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