Baierbrunn (ots). Depression ist eine
Volkskrankheit, vor der auch Eltern nicht geschützt sind. Sie stehen bei
psychischen Erkrankungen vor besonderen Herausforderungen.
Man würde sich am liebsten im Bett
verkriechen - doch wenn man Kinder hat, ist das meistens nicht möglich. Die
aktuelle Ausgabe des Apothekenmagazins "Baby und Familie" zeigt, was
Eltern tun können, die von einer Depression betroffen sind.
Erste Ansprechperson ist der Hausarzt oder
die Frauenärztin, später auch Psychotherapeut oder Psychiaterin. "Das
Allerwichtigste ist die konsequente Behandlung nach den Behandlungsleitlinien.
Dann kann die Depression in aller Regel gut zum Abklingen gebracht werden",
sagt Professor Dr. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche
Depressionshilfe in Leipzig.
Andere Menschen sind wichtig
Viele depressive Eltern befürchten, ihre
Kinder nicht mehr versorgen oder emotional für sie da sein zu können. Was dann
hilft: nicht nur überlegen, was gerade nicht geht, sondern was alles noch da
ist. Aktivitäten suchen, die leicht zu bewältigen sind, und Kindern
Depressionen erklären, etwa mit der Hilfe von Büchern. Auch Partner sind
gefordert, den Umgang mit der Erkrankung zu lernen. "Für das Kind ist es
wichtig, dass es neben der weinenden Mama noch andere Menschen gibt, die für es
in schwierigen Situationen erreichbar sind", sagt Anke Lingnau-Carduck aus
Haan, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung
und Familientherapie.
Man kann sich auch Hilfe holen: Prinzipiell
ist es möglich, über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu bekommen, auch
können Sorgeberechtigte beim Jugendamt einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung
stellen und erhalten so Beistand durch Fachkräfte. Die Angst, das Sorgerecht zu
verlieren, ist normalerweise unbegründet.
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