veröffentlicht am Donnerstag, 15. Juni 2023
Magdeburg/Halle. 2022 gab es laut Erstergebnissen des Mikrozensus in Sachsen-Anhalt rund 72.000 Selbstständige. Rund Drei Viertel der Selbstständigen waren mindestens 45 Jahre alt (abhängig Beschäftigte nur etwa die Hälfte). Durchschnittlich leisteten sie 42 Arbeitsstunden pro Woche und lagen damit über dem Arbeitspensum der abhängig Beschäftigten mit 36 Wochenstunden.
Überwiegend arbeiteten die Selbstständigen in Sachsen-Anhalt in den Berufsgruppen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung (15.000), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (15.000) sowie Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (12.000). Rund 24 Prozent der Selbstständigen hatten akademische Berufsabschlüsse. Das waren rund 9 Prozent mehr als unter den abhängig Beschäftigten.
Mit 17 Prozent war der Anteil der Selbstständigen mit einem persönlichen monatlichen Nettoeinkommen von mindestens 3.500 Euro mehr als 3-mal so hoch wie unter den abhängig Beschäftigten (5 Prozent). Gleichzeitig war auch der Anteil der Selbstständigen mit einem Einkommen von 500 bis unter 1.000 Euro mit 13 Prozent deutlich höher als unter abhängig Beschäftigten (8 Prozent). Die Einkommensspreizung war unter den Selbstständigen entsprechend höher als unter anderen Gruppen im Arbeitsmarkt.
Derzeit sucht das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt noch Selbstständige, die freiwillig an der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2023 (EVS) teilnehmen wollen. Die EVS liefert in 5-jährigem Rhythmus wichtige Fakten darüber, woher die Menschen in Deutschland wieviel Geld einnehmen und wofür sie wieviel Geld ausgeben. Die EVS-Daten fließen in die Berechnung der Inflationsrate ein. Aus den Angaben aller Haushalte wird ermittelt, wie groß die Anteile für unterschiedliche Ausgabenbereiche sind. Das ist die Basis für die Zusammensetzung des sogenannten „Warenkorbs“. Da sich dieser im Verlaufe der Jahre ändert, wird die EVS alle 5 Jahre durchgeführt, um entsprechende Anpassungen vornehmen zu können.
2018, als die letzte EVS erhoben wurde, lagen die durchschnittlichen privaten Konsumausgaben der Haushalte von Selbstständigen bei 2.586 Euro und damit etwas unterhalb derer von Haushalten der abhängig Beschäftigten (2.767 Euro). Die Gesamtausgaben, inklusive Abgaben, Steuer u. Ä. waren mit 6.746 Euro jedoch deutlich höher. Dies war vor allem auf überdurchschnittliche Ausgaben für die Bildung von Geldvermögen zurückzuführen, wofür Selbstständige monatlich durchschnittlich 1.592 Euro aufwendeten. In der Struktur der privaten Konsumausgaben gab es dagegen keine wesentlichen Unterschiede zwischen abhängig Beschäftigten und Selbstständigen.
Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Preisentwicklung sind solche Angaben umso wichtiger. Wie haben sich die Anteile bestimmter Ausgabenbereiche zueinander verschoben? Wie stark wirken sich Preissteigerungen in einzelnen Bereichen auf das Gesamtbudget der Haushalte aus? Wo wird dagegen gespart?
Als Dankeschön gibt es eine Geldprämie von 100 Euro je Haushalt. Haushalte mit minderjährigen Kindern erhalten zusätzlich 50 Euro. Haushalte, die nach einem mathematischen Zufallsverfahren für die zweiwöchige detaillierte Dokumentation der Nahrungs- und Genussmittel ausgewählt wurden, erhalten zusätzlich 25 EUR. Somit ist es möglich, bis zu 175 Euro für die Teilnahme an der EVS 2023 zu erhalten.
Unterstützen Sie uns bei der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2023. Ab sofort können Sie sich unter
www.evs2023.de/teilnahme anmelden. Für jedes Quartal wird aus der Liste der angemeldeten Haushalte nach einem festen Quotenplan eine Stichprobe gezogen. Wenn Sie ausgewählt wurden, erhalten Sie vor Beginn des Quartals die Befragungsunterlagen bzw. die Zugangsdaten zur App zugesandt.
Wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik sind der Datenschutz und die Geheimhaltung umfassend gewährleistet. Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt und ausschließlich für statistische Zwecke verwendet.