Hamburg (ots). Zur faktischen Einführung der
digitalen Krankschreibung in Deutschland versendet das Hamburger
Telemedizin-Startup au-schein.de seine Online-Krankschreibungen nun erstmals
rein digital ohne Verwendung von Papier. Zur rechtlichen Einführung der
digitalen Krankschreibung hat die Bundesregierung am Mittwoch zudem einen
Gesetzentwurf beschlossen, der jedoch die Papierpflicht bewahrt.
Startup startet mit vollständig papierloser
Online-Krankschreibung. Das Hamburger Telemedizin-Start-up au-schein.de
startete bereits im Dezember 2018 mit digitalen Krankschreibungen für Erkältung
und seit Kurzem auch für Regelschmerzen. Patienten können sich über die
Webseite krankschreiben lassen, ohne dafür eine Arztpraxis aufsuchen zu müssen.
Die Patienten füllen hierzu einen digitalen Fragebogen auf der Webseite aus und
benennen Risikofaktoren. Nach entsprechender Diagnose von Tele-Ärzten, erfolgte
bisher die Ausstellung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (= AU) sowohl
digital als auch auf Papier.
Seit Anfang September können Patienten optional
erstmals in Deutschland den rein digitalen Versand der AU ganz ohne Papier
wählen und die AU anschließend als PDF online mit 2-Faktor-Authentisierung an
ihren Arbeitgeber weiterleiten. Den bisherigen Erkenntnissen von au-schein.de
zufolge, bestellen bereits ca. 50% der ca. 160 Patienten werktäglich nur die
rein digitale AU mit 100%-iger Akzeptanz bei Arbeitgebern.
Neues Gesetz für sogenannte "eAU" bewahrt
Papierpflicht
Die Erfahrungswerte von au-schein.de zeigen die
steigende Nachfrage nach der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche. Am
Mittwoch beschloss die Bundesregierung zudem den Entwurf des
Bürokratieentlastungsgesetzes III, unter anderem zur Einführung der
papierlosen, digitalen Krankschreibung für Kassenärzte. "Laut
Gesetzentwurf müssen Kassenärzte dann allerdings dem Patienten die digitale
Krankschreibung zu Beweiszwecken zusätzlich immer auch auf Papier
'aushändigen'. Da das Gesetz zudem nicht für AU von Privatärzten gilt, müssen
Arbeitgeber und Krankenkassen weiterhin den bisherigen AU-Prozess in Papierform
parallel aufrecht erhalten", so Gründer und CEO von au-schein.de Dr. jur.
Can Ansay
Über au-schein.de:
au-schein.de (http://au-schein.de/)
startete im Dezember 2018 mit dem Angebot einer digitalen
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei Erkältung und erweiterte den Service im
September 2019 um Krankschreibungen bei starken Regelschmerzen. Der Service
basiert auf einer digitalen Checkliste aus Symptomen und persönlichen
Risikofaktoren, welche von Ärzten entwickelt wurde. Nach entsprechender
Diagnose von Tele-Ärzten, erfolgt die Ausstellung einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowohl in digitaler als auch optional in
Papierform. Patienten zahlen neun Euro für die digitale Zustellung als PDF und
zusätzlich fünf Euro für den Versand des Originals per Post. Bislang haben mehr
als 10.000 Patienten von dem Angebot Gebrauch gemacht. Das Unternehmen
verzeichnet eine 100-prozentige Akzeptanz von Arbeitgebern und keine
Beschwerden wegen Fehldiagnosen.
Text / Foto: Dr. Ansay AU-Schein GmbH, übermittelt
durch news aktuell