Um auf die wachsende Verbreitung von
Diabetes mellitus aufmerksam zu machen, ist 1991 der Weltdiabetestag ins Leben
gerufen worden. In diesem Jahr findet der internationale Aktionstag am
14.11.2021 bereits zum 30. Mal statt und ist wichtiger als je zuvor. Denn:
Gerade der vermeidbare Typ-2-Diabetes breitet sich weiter kontinuierlich aus.
Was Versicherte präventiv gegen die Erkrankung tun sollten und bei welchen
Symptomen ärztliche Hilfe zu holen ist, erklärt Experte Dr. Nikolaus
Schmidt-Sibeth.
Die Zahlen aus dem aktuellen
Gesundheitsbericht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sind
besorgniserregend: Während im Jahr 2015 in Deutschland noch circa sieben
Millionen Menschen einen dokumentierten Typ-2-Diabetes hatten, liegt diese Zahl
im Jahr 2020 vermutlich bei mindestens acht Millionen. Hinzu kommt eine
Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen. „Wir müssen bei der Betrachtung
zwischen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes unterscheiden. Ganz einfach gesagt
ist es so, dass der Typ-1-Diabetiker kein eigenes Insulin mehr bilden kann. Es
handelt sich um eine chronische Erkrankung, bei der der Zucker dann nicht mehr
in die Zellen aufgenommen werden kann, da dafür Insulin notwendig ist.
Der Typ-2-Diabetes ist dagegen in erster Linie eine Wohlstandserkrankung, bei der trotz vorhandenem Insulin eine Insulinresistenz vorherrscht und Zucker dadurch nicht mehr im notwendigen Maße in die Zelle aufgenommen werden kann“, erklärt Dr. Nikolaus Schmidt-Sibeth, Facharzt für Allgemeinmedizin. Ein unbehandelter Diabetes mellitus kann fatale Folgen haben, auf Dauer Organe, Gefäße und Nervenbahnen irreversibel schädigen und auch die Lebenszeit der Erkrankten verkürzen.
Mediziner Schmidt-Sibeth appelliert:
„Meiden Sie Fertigessen und Softdrinks“
Gezielte und stetige Aufklärungsarbeit hält
der medizinische Leiter des telemedizinischen Anbieters TeleClinic daher für
unerlässlich: „Gegen den Typ-2-Diabetes kann jeder etwas tun, indem er sich
möglichst moderat und gesund, z.B. mit mediterraner Kost, ernährt, sich täglich
bewegt, regelmäßig Ausdauersport betreibt und sein Gewicht im Zaum hält.
Übergewicht ist ein Treiber für das metabolische Syndrom, aus dem sich dann
sehr oft auch ein Typ-2-Diabetes entwickelt.“ Dr. Schmidt-Sibeth rät dazu,
Fertigessen, Saftschorlen und vor allen Dingen Softdrinks zu meiden. „In diesen
Produkten sind enorme Mengen Zucker enthalten, die sich hinter beigefügten
Säuren verstecken. Probieren Sie es einmal aus: Die in einem Softdrink
enthaltenen Zuckermengen pur in Wasser gelöst wollen Sie in der Regel nicht
freiwillig trinken. Mit Zitrone dazu wird das schon deutlich leichter. Keinen
anderen Trick nutzt die Getränkeindustrie.“
Dr. Schmidt-Sibeths Schlussfolgerung:
„Bleiben Sie beim Wasser aus der Leitung. Das ist immer verfügbar und in
Deutschland das bestüberwachte Lebensmittel überhaupt.“
Mit welchen Symptomen sollte man sich
ärztliche Hilfe holen? „Die ersten Symptome bei einem Typ-1-Diabetiker sind
zunächst eher diffus, z. B. mit Ausscheidung größerer Harnmengen. Da die
Erkrankung relativ rasch voranschreitet, kann es bis zur Diagnosestellung auch
zu einem dramatischen Verlauf mit gefährlicher Bewusstseinsstörung kommen. Beim
Typ-2-Diabetes entwickelt sich die Symptomatik dagegen eher langsamer und fällt
meistens bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt auf. Bei Symptomen wie
unspezifischer Müdigkeit, Abgeschlagenheit, nächtlichen Wadenkrämpfen, einer
erhöhten Trinkmenge, Gewichtsverlust, vermehrtem Wasserlassen oder immer
wiederkehrenden Harnwegsinfekten sollte stets ärztliche Hilfe in Anspruch
genommen werden“, berichtet der Experte.
Unkomplizierte Beratung durch die
Online-Sprechstunde
Ein schneller Zugang zu ärztlicher Beratung
und entsprechenden Medikamenten ist für Diabetiker und diabetischen
Risikogruppen unabdingbar. Betroffene Versicherte der Mobil Krankenkasse haben
daher die Möglichkeit, kostenlos die Online-Sprechstunde der TeleClinic zu
nutzen und sich digital von Ärzten zu Symptomen, Arzneimitteln und den nächsten
Schritten beraten zu lassen.
Nähere Informationen zum Angebot gibt es
unter mobil-krankenkasse.de/online-sprechstunde.de.
Text / Foto: Mobil
Krankenkasse / Getty Images/Christoph Hetzmannseder