DAK-Studie: Im Vergleich zum Vorjahr
fürchten nur noch halb so viele Menschen eine Corona-Erkrankung
Hamburg, November 2021. Die Sorge vor
Covid-19 ist in Deutschland deutlich gesunken. 2020 hatten noch 37 Prozent der
Deutschen Angst vor einer Corona-Erkrankung – aktuell sind es nur noch 20
Prozent. Damit halbiert sich der Wert fast im Vergleich zum Vorjahr. Das ist
das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der
DAK-Gesundheit. Die Krankenkasse warnt vor einem Nachlassen im Umgang mit
Hygienemaßnahmen. Krebs bleibt der größte Angstmacher der Deutschen, gefolgt
von Alzheimer und Demenz auf Rang zwei.
Besonders auffällig in der aktuellen
DAK-Umfrage ist der Rückgang des Angst-Empfindens mit Blick auf eine
potenzielle Covid-19-Erkrankung. Gaben 2020 noch 37 Prozent der Deutschen an,
Angst vor dem Coronavirus zu haben, sind es in diesem Jahr nur noch 20 Prozent.
Damit halbierte sich der Wert fast im Vergleich zum Vorjahr. In der
Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist aktuell die Sorge mit 30 Prozent
besonders groß. Bei den Menschen ab 30 Jahren sinkt der Wert um 13
Prozentpunkte ab. Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Bildungsgrad. So
fürchten sich 29 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss vor dem
Coronavirus, aber nur 17 Prozent der Frauen und Männer mit Abitur oder
abgeschlossenem Studium.
„Wir stehen mitten in der vierten Welle und
die Inzidenzen steigen. Gerade jetzt geht die Angst vor einer
Covid-19-Erkrankung zurück. Die Corona-Pandemie ist scheinbar für viele
Menschen so alltäglich geworden, dass die Sorge vor einer Infektion sinkt. Das
ist bemerkenswert und alarmierend. Wir dürfen das Coronavirus nicht
unterschätzen“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Denn
genau jetzt sind neben dem Impfen die bekannten Schutzmaßnahmen wie
Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregeln wichtig, um die Pandemie in den Griff zu
bekommen. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber. Wir müssen auch weiterhin
alle Hygieneregeln gewissenhaft einhalten, um uns alle zu schützen und eine
Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.“
Laut DAK-Umfrage halten aktuell nur rund
neun Prozent der Deutschen Corona-Schutzmaßnahmen nicht ein. 2020 waren es mit
acht Prozent ähnlich viele Menschen.
Krebs ist Angstmacher Nummer eins
Seit zwölf Jahren untersucht das
Forsa-Institut für die DAK-Gesundheit regelmäßig die Ängste vor Krankheiten in
Deutschland. Am meisten fürchten sich die Deutschen auch in diesem Jahr vor
Krebs (70 Prozent). Am zweithäufigsten wird die Sorge vor Alzheimer oder Demenz
angegeben (54 Prozent). Einen Schlaganfall (49 Prozent) und Unfälle mit
schweren Verletzungen (48 Prozent) fürchten jeweils rund die Hälfte der
Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Es folgen die Angst vor einem Herzinfarkt
(41 Prozent), einer schweren Augenkrankheit bis hin zur Erblindung (40 Prozent)
und die Furcht vor einer psychischen Erkrankung (35 Prozent). Frauen geben noch
etwas häufiger als Männer an, dass sie sich am meisten vor Krebs sowie einer
Alzheimer- oder Demenzerkrankung fürchten.
Ein Drittel der Deutschen bewertet ihre
Gesundheit als sehr gut
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie fühlen
sich die Deutschen grundsätzlich gesund. Die deutliche Mehrheit (88 Prozent)
bewertet ihren Gesundheitszustand als gut (52 Prozent) oder sehr gut (36
Prozent). Damit steigt der Anteil der Männer und Frauen, die ihre Gesundheit
als sehr gut bewerten, wieder auf den höchsten Wert seit 2013. Im Vorjahr
hatten 28 Prozent ihrem Gesundheitszustand die beste Note gegeben – ein Plus
von acht Prozent. Männer fühlen sich hier gesünder als Frauen: Während 41
Prozent der männlichen Befragten ihre Gesundheit als sehr gut einschätzen, sind
es bei Frauen 32 Prozent.
Frauen gehen deutlich häufiger zur
Krebsvorsorge als Männer
Die DAK-Studie zeigt: Frauen achten grundsätzlich
mehr auf ihre Gesundheit als Männer. So nutzen sie per se häufiger Maßnahmen,
um Krankheiten vorzubeugen: Sie ernähren sich oft gesünder, trinken seltener
Alkohol und rauchen weniger. Besonders eklatant ist der Geschlechterunterschied
bei Krebsvorsorgeuntersuchungen. Drei Viertel aller Frauen (75 Prozent) nehmen
Krebsvorsorge-Termine wahr, wohingegen nur jeder zweite Mann (48 Prozent) den
Weg in die Praxis findet, um sich untersuchen zu lassen. Einigkeit besteht aber
beim Thema Sport: So treiben 85 Prozent der Deutschen regelmäßig Sport, um
gesund zu bleiben. Besonders aktiv sind die 14-29-Jährigen: Hier treiben 91
Prozent regelmäßig Sport.
Die Umfrage „Angst vor Krankheiten“ ist
eine regelmäßige und repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im
Auftrag der DAK-Gesundheit. Vom 4. und 25. Oktober 2021 wurden 2.007 Frauen und
Männer ab 14 Jahren befragt.
Text / Foto: DAK-Gesundheit