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Vogel Eichelhaeher pixabaxy

Sachsen-Anhalt-News: NABU-Ergebnis ,,Stunde der Wintervögel" – Eichelhäher ließ sich kaum blicken



veröffentlicht am Samstag, 28. Januar 2023

Magdeburg. Weniger Vögel am Futterhaus: Das Endergebnis der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) liegt nun vor. Die 13. "Stunde der Wintervögel" hatte am Dreikönigswochenende bei wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter stattgefunden. "Mehr als 1.900 Menschen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt", so der NABU Sachsen-Anhalt. "Sie haben insgesamt mehr als 53.000 Vögel aus etwa 1.300 Gärten und Parks bei uns gemeldet." Deutschlandweit haben sich über 99.000 Menschen an der Zählung beteiligt und von knapp 68.000 Zählstellen fast 2,3 Millionen Vögel gemeldet.

Wie vorab von den Ornithologen bereits vermutet, fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor. So wurden in unserem Land mit im Durchschnitt 39,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 43,5 Vögel. "Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben", erläutert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Hier dürfte das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen."

Besonders deutlich wurde dies beim Eichelhäher. Der Waldvogel wurde mit im Durchschnitt 0,35 Exemplaren pro Garten so selten gesichtet wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel. Im vergangenen Jahr waren es mit 0,64 Hähern pro Garten fast doppelt so viele. Auch in Sachsen-Anhalt wurde der bunte Vogel mit 0,39 Exemplaren pro Garten nur etwas halb so oft gezählt wie im Vorjahr. Im Schnitt der Aktion, die ja schon zum 13. Mal stattgefunden hat, wurden deutschlandweit pro Garten 0,56 Eichelhäher gemeldet. "Es ist zunächst einmal nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen, weil durch ein Mastjahr mehr Futter im Wald vorhanden ist", so Miller. "Allerdings kommen die Mastjahre in den vergangenen Jahren in immer kürzeren Abständen – vermutliche Ursache ist die Klimakrise. Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden."

An der Rangliste hat sich trotz deutlich weniger Vögel und Zählenden nichts verändert. Auf den ersten drei Plätzen liegen hier wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Feldsperling. Es folgen Blaumeise, Amsel, Elster und Ringeltaube.

Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der "Stunde der Gartenvögel" statt.


Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay