Bluthochdruck, in der Fachsprache Hypertonie, kann große
Gesundheitsschäden anrichten und sollte unbedingt behandelt werden – was Sie
dagegen tun können.
Foto: Arzt misst den Blutdruck einer Person
Wer sich wohlfühlt, denkt selten daran, dass
Bluthochdruck Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine ist.
Grund genug, Ihrem Blutdruck besondere Aufmerksamkeit zu
schenken.
Und so geht's:
Wie funktioniert der Blutdruck?
Dreh- und Angelpunkt ist das Herz. Bei jedem Schlag pumpt
es ca. 70 Milliliter Blut in die Blutgefäße – bei einem gesunden Menschen im
Schnitt knapp fünf Liter pro Minute.
Mit dieser beachtlichen Pumpleistung hängt der Blutdruck
zusammen. Er läuft in zwei messbaren Phasen ab, die sich in zwei
unterschiedlichen Werten widerspiegeln. Die Maßeinheit in der gemessen wird ist
„mmHg“ (Millimeter Quecksilbersäule).
Während der ersten Phase (systolischer Blutdruck) zieht
sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut aus dem Herzinneren in die
Arterien: Der Druck in den Arterien steigt.
Während der zweiten Phase (diastolischer Blutdruck)
erschlafft das Herz, die Herzkammern füllen sich wieder mit Blut und der Druck
in den Arterien erreicht seinen Tiefstand.
Im Ruhezustand gilt ein Blutdruck von etwa 120/80 mmHg
als normal. Allerdings schwanken die Werte hormonell bedingt im Tagesverlauf:
morgens und abends ist er auch unter Ruhe am höchsten. Unter Aufregung, beim
Treppensteigen oder bei der Gartenarbeit steigt er ebenfalls. Sie können Ihren
Blutdruck auch selbst prüfen. Das ist sogar empfehlenswert: „Bluthochdruck stellt
sich selten von heute auf morgen ein. Von Ihnen über einen längeren Zeitraum
selbst gemessene Werte vermitteln einem Arzt ein aussagekräftigeres Bild von
Ihrem Blutdruck als die sporadischen Messungen in der Arztpraxis“, erklärt Dr.
Gabriele Stumm. Die Ärztin engagiert sich unter anderem auch beim
SBK-Gesundheitstelefon. Ob Sie gelegentlich oder besser täglich messen sollten,
hängt von Ihrer persönlichen gesundheitlichen Situation ab.
Blutdruck selber messen - so funktioniert's
Blutdruckmessgerät und Dokumentation
Experten empfehlen ein qualitativ hochwertiges
Blutdruckmessgerät mit einer Manschette für den Oberarm. Bei der Auswahl ist
das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga ein gutes Kriterium.
Führen Sie am besten einen Blutdruckpass, zum Beispiel
von der Hochdruckliga oder Deutschen Herzstiftung, in den Sie nach jeder
Messung Datum, Uhrzeit und den jeweiligen Blutdruckwert eintragen.
Wann Sie messen sollten
Messen Sie immer zur gleichen Zeit, am besten morgens und
abends vor dem Essen, vor dem Genuss von Kaffee oder – falls überhaupt – vor
dem Rauchen und vor der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente.
Entleeren Sie zunächst Ihre Blase und setzen Sie sich auf
einen bequemen Stuhl an einen Tisch, auf dem Sie Ihren Unterarm locker ablegen
können.
Wie Sie korrekt messen
Entspannen Sie sich fünf Minuten lang – ohne zu sprechen,
fernzusehen oder Ähnliches. Bitte auch die Beine nicht überkreuzen.
Bei der Messung sollte sich die Manschette auf der Höhe
des Herzens befinden. Gemessen wird meist links, das hat oft praktische Gründe.
Hat der Arzt eine Differenz zwischen den beiden Armen festgestellt, wird am Arm
mit dem höheren Wert gemessen.
Messen Sie den Blutdruck zweimal in Folge mit einer Pause
von etwa ein bis zwei Minuten. Aufgrund der geringeren Anspannung ist der
zweite Messwert häufig der niedrigere und daher gültige.
Notieren Sie den niedrigeren Blutdruckwert in Ihrem
Blutdruckpass.
Quelle - Text und Foto: SBK Siemens-Betriebskrankenkasse