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Karliczek: Wir wollen unsere Lehrkräfte fit für die Zukunft machen

Montag, den 27. Juli 2020

Die erste Evaluation der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" zeigt deutliche Effekte an den Hochschulen

Das Bundeministerium für Bildung und Forschung veröffentlicht heute den Evaluationsbericht für die erste Förderphase des Bund-Länder-Programms "Qualitätsoffensive Lehrerbildung". Ziel des Forschungsprogramms ist es, eine praxisorientierte Lehrerbildung zu fördern, die damit möglichst nah am Schulalltag ist. Zur Veröffentlichung des Evaluationsberichts erklärt die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (Foto):

"Um die Qualität des Unterrichts an unseren Schulen zu verbessern, muss die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer immer weiterentwickelt werden. Der Bund leistet dazu seit Jahren seinen Beitrag. In den nächsten Jahren will ich in der digitalen Ausbildung der Lehrkräfte einen weiteren Akzent setzen.

Als Bund investieren wir von 2015 bis 2023 insgesamt bis zu 500 Millionen Euro für die 'Qualitätsoffensive Lehrerbildung'. Seit März dieses Jahres liegt ein weiterer Schwerpunkt des Programms unter anderem auf der Digitalisierung der Lehrerbildung. Dafür nehmen wir gut 80 Millionen Euro in die Hand. Die Bundesregierung leistet damit einen wichtigen Beitrag, um unsere Lehrkräfte fit für die Zukunft zu machen. Denn wer während der eigenen Ausbildung bereits digital unterrichtet wurde, kann auch selbst einen besseren digitalen Unterricht anbieten.

Für die erste Förderphase der 'Qualitätsoffensive Lehrerbildung' haben wir jetzt auch ein erstes sehr gutes Zwischenzeugnis erhalten. Die Evaluation belegt, dass die Bedeutung der Lehrkräftebildung an den Hochschulen deutlich zugenommen hat. Das liegt auch daran, dass Strukturen bis in die Leitungsebenen hinein tiefgreifend verändert wurden: Fachdidaktiker, Fachwissenschaftler und Erziehungswissenschaftler arbeiten nun Hand in Hand. 

Zudem wurden Verbundstrukturen aufgebaut und dadurch die regionale Zusammenarbeit verbessert. Hochschulen tauschen sich nun besser mit Schulen, Studienseminaren und anderen Beteiligten aus. Das reicht bis in die spätere Lehrerfortbildung hinein. Die Qualitätsverbesserungen sind für alle Beteiligten deutlich spürbar. Zudem finden innovative Lehrmethoden wie Lernvideos immer mehr Einzug in die Vorlesungen. Laut Bericht werden gerade bei der Ausbildung im Zusammenhang mit Vielfalt und Inklusion die Möglichkeiten digitalen Lernens vermehrt genutzt. Das zeigt: Schon in der ersten Förderphase der Qualitätsoffensive steckt jede Menge Digitalisierung drin.

Die vergangenen Monate der Pandemie haben uns allen besonderes deutlich vor Augen geführt, wie wichtig die Arbeit unserer Lehrkräfte ist. Für ihr Engagement, ihre Kreativität und ihre Flexibilität danke ich den Lehrerinnen und Lehrern sehr. Ihre Ausbildung stetig zu verbessern, muss unser klares Ziel sein, um unseren Kindern eine gute Zukunft zu sichern."

Hintergrund:

Bund und Länder haben 2013 die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" als gemeinsames Programm für zehn Jahre beschlossen. Mit der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" wollen Bund und Länder gemeinsam den gesamten Prozess der Lehrerbildung bis in die berufliche Einstiegsphase und die Weiterbildung inhaltlich und strukturell nachhaltig verbessern. Zugleich soll die Mobilität von Studierenden und Lehrkräften verbindlich gewährleistet werden. Das heißt konkret, dass die Länder untereinander die Lehramtsabschlüsse anerkennen und länderübergreifend unter den gleichen Voraussetzungen in den Vorbereitungs- und Schuldienst einstellen.

Die unabhängige Evaluation der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" ist in der Grundlage des Förderprogramms, der Bund-Länder-Vereinbarung von 2013, festgelegt. Die Evaluation erfolgte, um die Auswirkung des Programms in der ersten Förderphase auf Strukturen, Prozesse, Inhalte und Qualität der Lehrerbildung zu bewerten. Das BMBF beauftragte die Ramboll Management Consulting GmbH (Ramboll) mit der Evaluation.

Der Evaluationsbericht orientiert sich an sechs, vom Programm vorgegebenen Handlungsfeldern. Hier werden die Effekte an den geförderten Hochschulen beschrieben und analysiert. In allen Bereichen wurden nachweisbare Fortschritte erzielt.

-  Profilierung und Optimierung der Strukturen der Lehrerbildung an den Hochschulen 
-  Qualitätsverbesserung des Praxisbezugs in der Lehrerbildung 
-  Verbesserung der professionsbezogenen Beratung und Begleitung der Studierenden der Lehrerbildung 
-  Fortentwicklung der Lehrerbildung in Bezug auf die Anforderungen der Heterogenität und Inklusion 
-  Fortentwicklung der Fachlichkeit, Didaktik und Bildungswissenschaften 
-  Vergleichbarkeit sowie die gegenseitige Anerkennung von lehramtsbezogenen Studienleistungen und Lehramtsabschlüssen sowie der gleichberechtigte Zugang bzw. die gleichberechtigte Einstellung in Vorbereitungs- und Schuldienst zur Verbesserung der Mobilität von Lehramts-Studierenden und Lehrerinnen und Lehrern.  

Bereits 2018 wurde in einer Zwischenbegutachtung durch Ramboll der bisherige Erfolg des Programms geprüft und Empfehlungen für die zweite Förderphase bis 2023 ausgesprochen.

Vollständiger Evaluationsbericht: https://www.bmbf.de/de/qualitaetsoffensive-lehrerbildung-525.html

Im Jahr 2018 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) zudem beschlossen, die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" ab 2020 um eine neue Förderrunde mit den Schwerpunkten "Digitalisierung in der Lehrerbildung" und/oder "Lehrerbildung für die beruflichen Schulen" zu ergänzen.


Foto: Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung © BMBF/Laurence Chaperon