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Feuchttücher sind in vielen Lebenslagen praktisch, hygienisch und rasch zur
Hand. Doch kaum jemand weiß: Ein Großteil der Tücher enthält erdölbasiertes
Plastik und kann zur Belastung für die Umwelt werden.
(djd).
Immer mehr Menschen greifen jeden Tag zu Feuchttüchern, sie sind praktisch, hygienisch und rasch zur Hand. Doch kaum
jemand weiß: Ein Großteil der Tücher enthält erdölbasiertes Plastik und kann,
falls falsch entsorgt, zur Belastung für die Umwelt werden. Einer aktuellen
Studie des Online-Research-Instituts Marketagent zufolge ist dies knapp 85
Prozent der Befragten nicht bekannt. Auf der anderen Seite würden 57 Prozent auf
eine nachhaltigere Alternative umsteigen, wenn sie die Wahl hätten.
Die
Inhaltsangaben auf den Packungen beschränken sich derzeit jedoch auf Öle oder
Lotionen. Zu den in den Feuchttüchern verwendeten Fasern selbst finden sich
dort nur vereinzelt Angaben. Erst ab 2021 verpflichtet eine neue EU-Richtlinie
Hersteller zu einer besseren Kennzeichnung. Unter www.ItsInOurHands.com gibt es
bereits jetzt eine Plattform, die umfassend über das Thema Plastik in
Feuchttüchern informiert: mit Videos, Interviews und Umfragen.
Biologisch
abbaubare Zellulosefasern als Alternative
Die
Alternative zu erdölbasiertem Plastik in Feuchttüchern sind biologisch
abbaubare Zellulosefasern wie Veocel vom österreichischen Hersteller Lenzing.
Die nachhaltigen Fasern werden ausschließlich aus dem erneuerbaren Rohstoff
Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft hergestellt. Innerhalb weniger
Wochen sind die Tücher im Kompost, aber auch im Wasser komplett biologisch und
rückstandsfrei abbaubar. Dies wurde bereits mehrfach vom TÜV zertifiziert.
Feuchttücher mit Polyester benötigen schätzungsweise dagegen einige Hundert
Jahre, ehe sie komplett zersetzt werden.
EU
sagt dem Plastikmüll im Meer den Kampf an
Die Verschmutzung der Umwelt durch Einwegplastik wie Feuchttücher und andere Hygieneartikel, Plastikflaschen, Bestecke, Take-away-Behälter und Becher ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Laut Plastikatlas von Global2000 und Heinrich-Böll-Stiftung sind unsere Meere und Strände aktuell mit über 150 Millionen Tonnen Plastikmüll verunreinigt und nach wie vor kommt Monat für Monat eine weitere Million Tonnen dazu.
Mit der neuen Einwegplastikverordnung
hat die Europäische Union nun ein starkes Zeichen gegen die Ursachen des
Problems gesetzt. Mit der im Mai 2019 beschlossenen Richtlinie sollen die
Herstellung und Benutzung von Einwegartikeln aus Plastik eingeschränkt, neue
Alternativen entwickelt und die Abfallwirtschaft verbessert werden. Wichtig ist
auch, dass die Konsumenten in Zukunft besser über solche Produkte, deren Materialien
wie auch die richtige Entsorgung informiert sind. Damit diese Strategie greift,
braucht es aber nicht nur ein Umdenken auf nationaler Ebene, sondern bei jedem
Einzelnen.
Text
/ Foto: djd/Lenzing/Markus Thums