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Winterdreck 24.03f

Auto-News: AvD - Der kalendarische Frühling hat begonnen - Weg mit dem Winterdreck, Auto fit fürs Frühjahr machen


veröffentlicht am 24. März 2023

  • Salz und Winterschmutz beseitigen ist gut für den Werterhalt
  • Innenraum-Luftfilter erneuern und Klimaanlage warten für freies Durchatmen
  • In der Waschanlage Programm mit Unterbodenwäsche wählen
Die gute Nachricht: Der kalendarische Frühling hat bereits begonnen! Wenn die Natur das erste zarte Grün zeigt, kommt auch die Zeit am Auto die Hinterlassenschaften des Winters zu beseitigen und diesem eine Grundreinigung zu gönnen. 
Schließlich haben in den vergangenen Monaten nicht nur Kälte und Feuchtigkeit, auch Schmutz, Split sowie Salz dem fahrbaren Untersatz ordentlich zugesetzt. Das gilt erst recht in jenen Regionen, in denen sich wiederholt Schnee und Eis breitgemacht hatten. Denn mit dem Tauwetter kommen dort auch vermehrt kleine Steinchen auf der Fahrbahnoberfläche in Folge von Frostaufbrüchen hinzu, die die Karosserien und Fahrwerksteile der Autos zusätzlich malträtieren. Um den Winterdreck und versteckte Salzablagerungen loszuwerden, bedarf es keines großen Aufwands.

Den Anfang sollte stets eine Grundreinigung machen, die am besten in einer Waschanlage erledigt wird. Sorgen um die Unversehrtheit des eigenen Autos in der Waschanlage sind unbegründet, wenn man die Hinweise der Beschilderung und des Personals der Anlagen beachtet. Das gilt auch für das Thema „Mikrokratzer“, seit die allermeisten Waschanlagen auf lackschonende Lappen- oder Schaumstoffelemente setzen, und die vergleichsweise harten Nylonborsten ausgemustert wurden.

Sehr zu empfehlen sind Waschstraßen, durch die das Auto gezogen wird und die zudem eine manuelle Vorreinigung anbieten. Mit Hochdruckreinigern nehmen sich die Mitarbeiter der Waschanlagen dabei speziell die neuralgischen Winkel und Ecken des Autos vor, in denen sich die winterlichen Dreck-Ablagerungen festgesetzt haben. Die lackschonende Entfernung der übrigen Verschmutzungen erfolgt dann bei der maschinellen Wäsche.

AvD Tipp: Wählen Sie ein Waschprogramm mit Unterbodenreinigung. Denn insbesondere die Unterseite des Autos ist permanent Umwelteinflüssen ausgesetzt.

Gleichzeitig finden sich an der Unterseite einige Stellen, an denen Schmutz und Streusalz-Überreste anhaften können, ohne dass das Spritzwasser einer Regenfahrt oder eine einfache Autowäsche diese beseitigen könnten. Zwar ist die Unterseite der meisten modernen Autos durch Verkleidungen und Konservierungen prinzipiell gut geschützt, doch kleinste Beschädigungen genügen, dass Rost entsteht.

Insbesondere für Cabrios mit Stoff- oder Kunststoffverdeck kommt alternativ die manuelle Wäsche mit Schwamm und Schlauch oder Hochdruckreiniger in Betracht, da die rotierenden Bürstenelemente einer Waschanlage das Material des Verdecks besonders stark beanspruchen. Bei der manuellen Wäsche aber keinesfalls mit Wasser sparen, sonst drohen Kratzer im Lack. Und bitte nur auf extra ausgewiesenen Waschplätzen mit Ölabscheider und Schmutzfiltern waschen, denn in vielen Städten und Gemeinden ist die heimische Autowäsche per Gemeindesatzung untersagt. Hochdruckreiniger sollten in jedem Fall nur vorsichtig mit niedriger Druckeinstellung und einem Mindestabstand von 30 Zentimetern genutzt werden. Insbesondere Reifen, Dichtungen und die erwähnten Verdecke können Schaden nehmen, wenn der Wasserstrahl mit zu hohem Druck und zu konzentriert auftrifft.

Tipps für die Waschanlage:
1. Einen Eimer, einen Schwamm und mindestens zwei Autoleder zum Nachtrocknen mitnehmen. Besonders gut geeignet sind speziell für das Trocknen ausgelegte Mikrofasertücher. Außerdem Gummipflege, Fensterreiniger, drei bis vier fusselfreie Lappen z. B. alte Geschirrtücher, ein Mikrofasertuch und eine Flasche Auto-Hartwachs. Chromteile und andere hochglänzende Flächen lassen sich mit speziellen Chrom-Reinigern säubern, aber auch herkömmliche Zahnpasta bringt den Chromglanz prima zurück.

2. Bietet die Waschanlage keine manuelle Vorreinigung, empfiehlt es sich, das Fahrzeug vor der Einfahrt in die Waschanlage mit einem Hochdruckreiniger abzusprühen und so den Schmutz anzulösen und die Oberflächen vorzureinigen. Ist keine entsprechende Einrichtung vorhanden, das Auto vor dem Beginn des Waschprogramms mit einigen Eimern klarem Wasser übergießen und oberflächlich anfeuchten. Damit die Räder zuverlässig sauber werden, diese sparsam mit Felgenreiniger einsprühen, den Reiniger mit einem Pinsel auf der Felge verteilen und besonders in den Ecken den Dreck anlösen. Nach der empfohlenen Einwirkzeit in die Waschanlage einfahren.

3. Nach erfolgter Wäsche das Auto an einer schattigen Stelle parken, den Eimer mit klarem Wasser befüllen und die Autoleder einweichen. Türen und Hauben öffnen und Wasserreste abledern sowie die Türeinstiege nachwischen. Partien, die von der Waschanlage nicht erreicht wurden – zum Beispiel die Bereiche unterhalb der Türgriffe oder die Kennzeichenaufnahme am Heck – mit einem Schwamm und reichlich klarem Wasser nachwischen. Anschließend auch hier trockenledern. Abschließend alle lackierten Flächen mit einer Schicht Hartwachs versiegeln.

4. Gummidichtungen mit angefeuchtetem Küchenkrepp abreiben, dabei das Papier immer wieder wenden. Nach dem Trocknen die Dichtungen mit Gummipflege nachbehandeln, damit sie elastisch bleiben. Neben speziellen, glyzerinhaltigen Gummipflegemitteln, erfüllen auch Vaseline oder Puder den gleichen Zweck.

Weiter zur Innenreinigung …
5. Ist das Exterieur des Autos abgearbeitet, geht es zum Saugplatz. Vor dem Saugen alle Türen öffnen und Fußmatten sowie Teppiche entnehmen. Auch empfiehlt sich ein Blick unter die Sitze, um runtergefallene Gegenstände zu entdecken und zu bergen. Zuerst die Polster und danach den Fußraum und schließlich den Kofferraum mit der Düse absaugen.

6. Matten und Teppiche auf dem Reinigungsrost abklopfen, dann wieder ins Auto einlegen und absaugen. Wer einen Automaten zur Mattenreinigung nutzen kann, sollte die Matten nur dann von der Maschine mit Wasser reinigen lassen, wenn die Möglichkeit besteht, daheim die Matten für mehrere Stunden zum Trocknen auszulegen. Wer lieber zum Schaumreiniger greift, sollte zunächst an einer verdeckten Stelle prüfen, ob der Reiniger neben dem Schmutz möglicherweise auch die Farbe entfernt. Anschließend genau nach Anleitung vorgehen.

7. Glasflächen mit Fensterreiniger behandeln. Möglichst keine alkoholhaltigen Reiniger benutzen, denn Kunststoff und Plexiglas, aber auch die Softlacke auf den Oberflächen können dadurch matt und rissig werden. Die Frontscheibe besonders gründlich reinigen und mit einem Papiertuch nachwischen. Auch daran denken, die Scheibenwischer auf Beschädigungen zu überprüfen und im Fall des Falles neue Wischerblätter zu montieren.

8. Die Oberflächen im Innenraum, den Instrumententräger, die Mittelkonsole, Türleisten, etc. mit einem angefeuchteten Mirkofasertuch abwischen. Nicht vergessen: Zwischendurch regelmäßig das Tuch im Wasser gut ausspülen. Lederlenkräder und -polster freuen sich über sparsam aufgetragene Lederpflege.

9. Sollte es im Auto trotz des Großreinemachens noch muffeln, kann eine Schale mit frisch gemahlenem Kaffee, die über Nacht ins Auto gestellt wird, Wunder wirken. War auch das erfolglos, bleibt nur die Ozon-Behandlung durch den Autopflege-Profi.

Kleiner Service zum Abschluss
10. Bei dieser Gelegenheit empfiehlt es sich auch Motoröl- und Kühlmittelstände zu kontrollieren sowie Wischwasserbehälter mit entsprechendem Waschzusatz zu ergänzen und den Füllstand mit Wasser aufzufüllen. Nach einer Sichtkontrolle des Keilriemens (Ausfransungen, Risse?) die Motorhaube wieder sorgfältig schließen.

11. Abschließend unbedingt den Luftdruck der Reifen prüfen. Das ist besonders wichtig bei Fahrzeugen, die von Winter- auf Sommerreifen umgerüstet wurden, sowie bei Young- und Oldtimern, die während des Winters kaum bewegt wurden.

Autofahrer sind gut beraten die Gelegenheit zu nutzen und das Fahrzeug zu „entrümpeln“. Denn Mehrgewicht führt zu Mehrverbrauch. Außerdem nervt es, wenn Krimskrams in Kurven durch den Kofferraum purzelt.

AvD Tipp: Der Auto-Frühjahrsputz ist ein guter Zeitpunkt, den jährlichen Wechsel des Innenraum-Luftfilters zu erledigen sowie die Klimaanlage überprüfen und reinigen zu lassen. Am bequemsten geschieht das in einer Fachwerkstatt, die nicht nur den passenden Luftfilter-Ersatz rasch zur Hand hat, sondern auch für die Handhabung unter Umständen aggressiver Klimaanlagen-Kühlmittel ausgerüstet ist.

Wer lange Freude an seinem Auto haben und die Abnutzung reduzieren möchte, sollte seinem Fahrzeug regelmäßig eine Wäsche gönnen. So wird der Glanz des Lacks dauerhaft erhalten, weil Schmutz und Staub keine Chance haben, die Lackierung anzugreifen. Glatte und konservierte Oberflächen lassen Schmutz und Insekten weniger stark anhaften, wodurch sie sich leichter entfernen lassen. Zudem hilft die beschriebene Prozedur, kleine Beschädigungen frühzeitig zu erkennen, wodurch sie sich in der Regel mit geringem Aufwand beheben lassen. Sauberkeit ist aber auch ein Sicherheitsplus: Untersuchungen belegen, dass saubere, glänzende Autos im Straßenverkehr bis zu vier Sekunden früher wahrgenommen werden als verdreckte Gefährte mit stumpfer Lackierung.

Text / Foto: Automobilclub von Deutschland e.V.