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Buchtipp: „Queen Victoria – Das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau“

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Dienstag, den 28. Mai 2019


Eine warmherzige, unbeschwerte Frau 

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

Im Buch «Queen Victoria  – Das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau», erschienen bei Verlag wbg Theiss, präsentiert die Autorin Julia Baird 
eine vielseitige persönliche Geschichte über Queen Victoria. Persönliche und öffentliche Seiten der Königin werden plausibel vorgezeigt, denn sie wurden bisher eher in den Hintergrund gestellt. Julia Baird ist eine australische Journalistin und Autorin. Die studierte Historikerin wurde 2005 in Sydney promoviert und war dann Fellow am renommierten Shorenstein Center in Harvard. Sie ist Kolumnistin der International New York Times und moderiert die Nachrichtensendung ›The Drum‹ im australischen Sender ABC TV. Julia Bairds Artikel erscheinen hauptsächlich in The New York Times, The Guardian, The Washington Post, The Sydney Morning Herald, Newsweek und Harper’s Bazaar. Die Autorin zitiert aus Tagebüchern, lässt eine Vielzahl bekannter Zeitzeugen zu Wort kommen und befördert das Ganze stets gekonnt in den historischen Kontext.

Man spürt durchweg die Sympathien und die Warmherzigkeit, welche die Autorin gegenüber der Königin hegt. Die Übersetzung aus dem Englischen übernahmen H. Freundl und M. Zettner. Victoria vertraute im Kindesalter nur einem einzigen Menschen – ihrer Erzieherin Baroness Lehzen, deren Vater ein lutherischer Pfarrer aus Coburg war. Victoria hätte sich selbst gern größer und schlanker gewünscht, doch sie wusste genau, dass sie keine Schönheit war und sonst an ihrer Körperfigur nichts ändern konnte. Sie nahm alles gelassen hin, verliebte sich in unterschiedliche Männer, die sie aber nicht heiratete. Am Morgen des 24. März 1837 wurde eine weiße Fahne über den Kensington Palace gehisst. Beim Fahren mit ihrer Mutter und ihrem Bruder durch die Parks, schlug ihr eine Woge von Zuneigung entgegen. Victoria schätzte alles zu ihren Gunsten ein, denn mit achtzehn Jahren bestieg Victoria den Thron, obwohl sie bei ihrer Geburt 1819 zunächst an fünfter Stelle stand. Doch dann blieb sie dreiundsechzig Jahre alleinige Thronfolgerin als Queen Victoria. Schon bald regierte sie ein Weltreich und formte ihren Wahlspruch: «Ich werde nicht versagen.» Zunächst verliebte sie sich hier und da, doch zwanzig Jahren heiratete sie den Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Mit ihm hatte sie neun Kinder und wurde das Gefühl nicht los, dass sie vergleichbar ein gebärendes Tier sei. Doch sie setzte ihre Macht bewusst durch und äußerte klar ihre Meinung. Albert richtete seinen verliebten Blick ebenfalls auf den Thron aus und erhielt nach einiger Zeit der Abwägung letztendlich seinen Schreibtisch und Thronsessel direkt neben seiner überaus erfolgreichen Victoria. Nach dem Tod ihres geliebten Albert erlebte sie eine intime Beziehung mit ihrem Diener John Brown. Queen Victoria gab einem ganzen Zeitalter ihren Namen. 

Das Titelbild, welches die junge Victoria darstellt, ist gut gewählt. Es zeigt dem Leser die fleißige  Queen Victoria, die jeder kennenlernen kann in dieser  absolut überzeugenden Biografie als imposante Persönlichkeit - umfassend, lebendig, fesselnd und fundiert. Empfehlenswert!     

     
Julia Baird.
Queen Victoria – Das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau, 
aus dem Englischen von H. Freundl und M. Zettner,
596 Seiten, 54 s/w Abbildungen, Familienstammbaum,
15,5 x 23 cm, Hardcover, Schutzumschlag,
Verlag wbg Theiss, 2018,
ISBN: 978-3-8062-3784-9
Preis: 34,00 Euro