Baierbrunn
(ots). Viele Medikamente, darunter auch rezeptfreie Arzneien, haben
Nebenwirkungen, die die Fahrtüchtigkeit einschränken können. Bei vielen Mitteln
empfiehlt es sich deshalb, den Wagen erst mal stehen zu lassen und zu
beobachten, ob Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder vermindertes
Reaktionsvermögen auftreten.
Allerdings
verringern sich Nebenwirkungen oft nach einer gewissen Zeit. Die gute
Nachricht: "Es gibt kein einziges Medikament, mit dem Fahren grundsätzlich
dauerhaft nicht möglich ist", erklärt Dr. Oliver Höffken, Neurologe und
Verkehrsmediziner an der Uniklinik Bochum, im Gesundheitsmagazin
"Apotheken Umschau".
Müdigkeit,
langsamere Reaktion, Lichtempfindlichkeit
Doch
welche Medikamente können die Verkehrstauglichkeit herabsetzen? Autofahrer
sollten besonders bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln, bei Antidepressiva und
Psychopharmaka, bei starken Schmerzmitteln oder Codein-haltigen Hustenstillern
aufpassen - all diese Präparate können müde und benommen machen. Mittel gegen
Bluthochdruck können vor allem anfangs und bei Dosissteigerung den Blutdruck
stark absenken und verursachen dadurch Schwindel und Benommenheit.
Antidiabetika und Insulin vermindern aufgrund der Blutzuckersenkung
Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen, und Allergie-Mittel wie auch einige
Erkältungsmittel können müde machen. Eine Reihe von Medikamenten macht die
Augen zudem lichtempfindlich, und das gefäßverengende Kombipräparat
Pseudoephedrin steigert die Risikofreudigkeit.
Autofahrer
muss Fahrtüchtigkeit selbst einschätzen
Wichtig:
Auch an sich unproblematische Arzneimittel können die Fahrtüchtigkeit infolge
von Wechselwirkungen beeinträchtigen, wenn sie zusammen mit anderen
Medikamenten oder als Kombimittel eingenommen werden. Der Autofahrer ist
übrigens verpflichtet, selbst einzuschätzen, ob er zum Fahren in der Lage ist -
er kann sich nicht damit herausreden, dass er den Beipackzettel nicht gelesen
oder die Warnhinweise des Arztes nicht verstanden hat.
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Wort & Bild Verlag