Zur Woche des Sehens vom 8.
bis 15. Oktober weisen Augenärzte auf die Bedeutung regelmäßiger
Augenuntersuchungen für Menschen mit Diabetes mellitus hin. Durch die
Zuckerkrankheit hervorgerufene Augenkrankheiten sind in der westlichen Welt die
häufigste Ursache für Sehbehinderungen und Blindheit bei Menschen im
erwerbsfähigen Alter. Doch der Verlust des Augenlichts lässt sich verhindern.
Mehr als sieben Millionen
Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt. Zu den gefürchteten
Folgen gehören Augenkrankheiten, die schon in jungen Jahren zu Sehbehinderung
oder gar Erblindung führen können. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen
sind die Basis, um das Sehvermögen der Betroffenen sicher und langfristig zu
bewahren. Bei diesen Untersuchungen fallen Veränderungen an der Netzhaut des
Auges auf, lange bevor die Patienten selbst Symptome bemerken. Und dann kann
eine Behandlung frühzeitig eingeleitet werden, so dass bleibende Schäden
vermieden werden.
Nur 50 bis 60 Prozent gehen regelmäßig zum Augenarzt
Dr. Georg Spital,
Generalsekretär der Initiativgruppe Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen
(IFDA) und der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge (AGDA), ist jedoch
besorgt, denn Zahlen aus dem Disease Management Programm (DMP) Nordrhein weisen
darauf hin, dass die Screeningrate rückläufig ist: "Es ist anzunehmen,
dass nur 50 bis 60 Prozent der Menschen mit Diabetes regelmäßig einen Augenarzt
aufsuchen."
Deshalb werben IFDA/AGDA
gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte dafür, dass die Patienten
vermehrt auf die Notwendigkeit der Augenuntersuchungen hingewiesen werden. Dr.
Spital appelliert an Hausärzte und Internisten, an der Aufklärung der Patienten
mitzuwirken.
Kontrolluntersuchungen mindestens alle zwei Jahre
Mindestens alle zwei Jahre
sollten sich Menschen mit Diabetes in der Augenarztpraxis untersuchen lassen;
je nach dem Vorliegen von Risikofaktoren oder bereits vorhandenen Augenschäden
kann es aber auch jährlich oder häufiger notwendig sein. Für die Untersuchung
wird die Pupille mit Hilfe von Augentropfen weit gestellt, so dass der
Augenarzt die Netzhaut bis in die Randbereiche hinein genau untersuchen kann.
Denn ein zu hoher Zuckergehalt im Blut schädigt die feinen Blutgefäße, die die
Netzhaut versorgen und die dadurch hervorgerufenen Veränderungen sind bei
diesem Screening zu erkennen. Dr. Spital hat einen Tipp für die Patienten:
„Nach der Untersuchung ist durch die erweiterte Pupille die Sehschärfe noch
einige Stunden lang verringert – die Patienten sollten daher möglichst nicht
selbst mit dem Auto zur Untersuchung fahren.“ Auf ihrer Internetseite haben
IFDA/AGDA wichtige Informationen über diabetische Augenerkrankungen und ihre
Behandlungsmöglichkeiten zusammengetragen: www.diabetes-auge.de.
Woche des Sehens
Die „Woche des Sehens“ ist
eine Aufklärungskampagne, die bundesweit vom 8. bis 15. Oktober stattfindet. In
diesem Jahr lautet ihr Motto „Mit anderen Augen“. Unter der Schirmherrschaft
der bekannten Fernsehjournalistin Gundula Gause machen Initiatoren und
Unterstützer der Aktionswoche auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die
Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Lage von blinden und sehbehinderten
Menschen in Deutschland und den Entwicklungsländern aufmerksam.