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Anzeige-News: Online-Apotheken boomen – doch ist dort wirklich alles günstiger?

Donnerstag, den 28. Mai 2020

Vitamintabletten, Kopfschmerztabletten, die Schmerzsalbe für den Rücken und der Hustensaft fürs Kind – Arzneimittel zählen zu den teuersten Produkten, die wir immer wieder benötigen. Teilweise nehmen Menschen mit chronischen Erkrankungen täglich Tabletten ein. Um den Kauf kommt man nicht herum, selbst wenn der hohe Preis schmerzt. Wer beim Medikamentenkauf Geld sparen möchte, kann jedoch in einer Versand-Apotheke nach günstigen Angeboten Ausschau halten. Teilweise sind die Präparate hier bis zu 80 Prozent preisgünstiger als in der Ladenapotheke um die Ecke.

Zu billig kann gefährlich sein – Achtung vor Betrügern!

Im Internet finden sich zahlreiche Versand-Apotheken, teils aus Deutschland, teils aus dem europäischen Ausland oder sogar aus Übersee. Jedoch ist bei der Wahl Vorsicht geboten, denn Online-Apotheke ist nicht gleich Online-Apotheke. Wer günstige Medikamente sucht, sich aber keine Nachahmer-Präparate andrehen lassen will, sollte ausschließlich bei Internet-Apotheken mit Zertifikat und dem Siegel der Europäischen Union kaufen. Bei diesen herrschen die höchsten Sicherheitsstandards vor, sodass kein Betrug befürchtet werden muss.

Anders sieht es aus, wenn die vermeintliche Online-Apotheke mit zu niedrigen Preisen wirbt. Werden Medikamente um 50 Prozent reduziert oder mehr angeboten, sollten Käufer hellhörig werden. Obgleich der Europäische Gerichtshof die Preisbindung für rezeptpflichtige Arzneien bei ausländischen Online-Apotheken aufgehoben hat, sind zu starke Rabatte ein Anzeichen für Verkäufer mit unlauteren Absichten. Um diesen aus dem Weg zu gehen, sollte vorrangig bei Versandapotheken mit Sitz in Deutschland gekauft werden. Ein Blick in das Impressum genügt, um den Standort des jeweiligen Anbieters in Erfahrung zu bringen.

Des Weiteren kann es sich lohnen, ins Versandapothekenregister zu schauen. Ist die Online-Apotheke in diesem gelistet, ist sie behördlich für den Medikamentenversand zugelassen. Die Mehrzahl der deutschen Internet-Apotheken weisen sich bereits auf der Startseite mit diesem „Qualitätsstandard“ aus. Sind alle Sicherheitsmerkmale überprüft, können Schnäppchen in der Online-Apotheke gemacht werden. Für die günstigeren Preise für Medikamente aus dem Internet gibt es mehrere Gründe:

1. Keine teure Ladenmiete und weniger Personalkosten

Betreibt ein Apotheker ein Ladengeschäft, muss er teilweise die Miete für die gute Lage aufbringen. Unter Umständen werden diese Kosten auf das Warenangebot aufgeschlagen. Das macht sich vorrangig bei rezeptfreien Medikamenten und medizinischem Bedarf bemerkbar. Versandapotheken sparen sich Mietkosten und sind daher in ihrer Preisgestaltung flexibler. Im Vergleich zur stationären Apotheke fallen auch weniger Personalkosten an. Natürlich können auch Internet-Apotheken nicht auf qualifiziertes Personal, beispielsweise die PTAs, verzichten. Da kein direkter Kundenkontakt besteht, braucht es jedoch deutlich weniger Mitarbeiter. Teilweise reichen ein Apotheker und ein bis zwei pharmazeutisch-technische Angestellte, um den „Laden am Laufen zu halten“. Obgleich das Personal reduziert ist, müssen Käufer nicht auf eine Beratung verzichten. Diese bieten die meisten Versand-Apotheken kostenfrei über das Telefon oder per E-Mail an.

2. Rabatte durch größere Absatzmengen und Bonussystem

Beim Einkauf können Internet-Apotheken von den Pharmaunternehmen deutlich mehr Arzneien abnehmen als kleine Ladenapotheken. Durch den Kauf größerer Mengen besteht die Chance, dass die Lieferanten attraktive Rabatte gewähren. Vorrangig geschieht das bei rezeptfreien Medikamenten, bei denen Kunden vom günstigen Einkaufspreis profitieren. Dagegen können Apotheker mit einem Geschäft die Kosmetika und Apotheken-Produkte nicht unbegrenzt lagern. Sie sind oftmals aus Platz- und Organisationsgründen gezwungen, auf Mengenrabatte zu verzichten und den höheren Einkaufspreis an die Kunden weiterzugeben. 

Eine weitere Preisersparnis kommt bei den Versand-Apotheken durch die Bonussysteme zur Kundenbindung zustande. Um die Käufer zum erneuten Einkauf zu animieren, vergeben die Anbieter Treuepunkte bei jedem getätigten Kauf oder gewähren ab einer bestimmten Bestellsumme kleine Gutschriften. Auch der kostenfreie Versand ab einem Mindestbestellwert soll zur Kundenbindung beitragen. Je mehr Abnehmer eine Internet-Apotheke an sich binden kann, desto günstiger sind die Preise für viele Produkte. Immerhin steigt durch die vielen Käufer der Umsatz der Online-Apotheken. Das Geld kann in den Medikamentenkauf oder andere nützliche Features, die den Bestellprozess vereinfachen und optimieren, investiert werden.

Dass Versand-Apotheken auch in Deutschland boomen, ist mehrfach belegt. Allein in Sachsen-Anhalt hatte 2019 jeder dritte Internet-Nutzer Medikamente in seinem virtuellen Warenkorb. Die reduzierten Preise tragen zu dieser Entwicklung bei. Dabei bedingen Kundenvielfalt und Preisreduktion sich gegenseitig. Versand-Apotheken erreichen aufgrund ihrer Internetpräsenz deutlich mehr Menschen als ein Apotheker mit Ladengeschäft. Das bedeutet, dass die Anzahl potenzieller Käufer steigt. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Preisgestaltung aus.

3. Spontankäufe können den Umsatz steigern

Ein weiterer Grund, warum sich in der Versand-Apotheke oftmals Schnäppchen erzielen lassen, sind bewusste Preisaktionen der Anbieter. Während sich die Käufer auf der Website umschauen, blendet diese immer wieder Werbebanner für preisreduzierte Präparate oder Medizinprodukte ein. Dadurch werden die Kunden zum Spontankauf animiert. Je mehr Menschen auf die Aktion eingehen, desto mehr Umsatz kann die Online-Apotheke generieren. Dieser wird beispielsweise zum Mengenkauf beliebter Arzneimittel genutzt, sodass diese erneut zum Schnäppchenpreis angeboten werden können.

Ein weiterer Punkt, der für viele Menschen gegen die klassische Apotheke spricht, ist der zeitliche Aufwand. Wer seine Medikamente einkaufen möchte, muss erst zur nächsten Apotheke fahren und dort warten, bis die Kunden in der Schlange bedient worden sind. Das raubt Zeit. Müssen rezeptpflichtige Arzneimittel gekauft werden, braucht es zwingend ein Rezept vom Arzt. Ist dieses nicht vorhanden, verweigern die Apotheker berechtigterweise die Medikamentenausgabe. Jedoch gehen auch Arztbesuche mit langen Wartezeiten und Stress einher. Um das zu vermeiden, finden sich im Internet Tipps, wie man Antibiotika legal ohne Rezept vom Hausarzt kaufen kann. 

In der Schweiz oder in Großbritannien sind Online-Ärzte keine Seltenheit. Auch in Österreich gibt es diese Dienste, bei denen Patienten einen Arzt online konsultieren. In einem Fragebogen schildern sie ihre Symptomatik. Der Mediziner stellt ein Rezept aus und sendet es an eine kooperierende Versand-Apotheke. Auf die Weise kommen Käufer an rezeptpflichtige Medikamente, ohne ihren Hausarzt aufzusuchen.

Titelfoto: Medikamente und medizinischer Bedarf sind längst nicht mehr nur in der klassischen Apotheke erhältlich. Versand-Apotheken boomen durch ihr vielseitiges und teilweise deutlich günstigeres Angebot. Pixabay.com © Stevepb CCO Public Domain

Foto 2: Viele Deutsche nehmen regelmäßig rezeptfreie Arzneimittel – beispielsweise Vitaminpräparate – ein. Um bei deren Kauf Geld zu sparen, lohnen sich die Rabatte bei Versandapotheken. Pixabay.com © Mizianitka CCO Public Domain