Foto: Fußgänger fühlen sich oft von
E-Scooter-Fahrern bedrängt.
Umfrage
des ADAC: E-Scooter-Fahrer gelten als besonders rücksichtslos
Fußgänger fühlen sich oft nicht wirklich
sicher in deutschen Städten. Sie empfinden E-Scooter-Fahrer als besonders
rücksichtslos, gefolgt von Radfahrern, Autofahrern und
anderen Fußgängern – das ist das Ergebnis einer deutschlandweiten Umfrage des
ADAC. Auch Mängel an der Infrastruktur wie beispielsweise holprige Gehwege,
gemischte Flächen für Fußgänger und Radfahrer oder schlechte Sicht an
Kreuzungen schätzt fast die Hälfte der Befragten als sehr störend ein.
Dabei gehen über 80 Prozent der Bundesbürger laut einer Studie des Bundesverkehrsministeriums gerne zu Fuß, gut 40 Prozent davon fast täglich.
Das Fahrrad oder öffentliche
Verkehrsmittel dagegen werden weniger genutzt. Doch wenn es um Sicherheit im
Straßenverkehr geht, haben Fußgänger oft das Nachsehen, wie die Umfrage des
ADAC unter 3200 Fußgängern in 16 deutschen Großstädten ergab.
Beim Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer
standen Fragen zur gegenseitigen Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit im
Mittelpunkt. Ergebnis: Knapp zwei Drittel der Fußgänger ärgern sich vor allem
über Radfahrer, die mit zu geringem Abstand überholen, und genauso viele über
Autofahrer, die beim Abbiegen nicht auf Fußgänger achten oder an Zebrastreifen
nicht anhalten. Nahezu ebenso unbeliebt ist das Zuparken von Gehwegen oder dass
Radfahrer zu spät klingeln.
Die Infrastruktur sorgt bei Fußgängern
unter anderem für Verdruss, wenn an Ampeln zu lange auf „Grün“ gewartet werden
muss, die Grünphasen zu kurz sind bzw. man auf Mittelinseln ein zweites Mal
warten muss (jeweils rund 44 Prozent). Auch fehlende bzw. holprige Gehwege sind
für viele ein großes Ärgernis, insbesondere für Fußgänger, die mit Rollator,
Rollstuhl oder anderer Mobilitätseinschränkung unterwegs sind (60 Prozent).
Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass
es sowohl im gegenseitigen Miteinander als auch bei der Gestaltung der
Infrastruktur Defizite gibt. Der ADAC appelliert deshalb an die Kommunen, in
der Planung stärker als bisher auf die Bedürfnisse von Fußgängern einzugehen
und dabei auch deren subjektives Sicherheitsempfinden zu berücksichtigen.
Außerdem rät der Club generell zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme aller
Verkehrsteilnehmer.
Text – Grafik /
Foto: ADAC / © DPA/Christoph Soeder