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ifo: Vermögensaufbau für die breite Masse verbessern

8. August 2018


Das ifo Institut hat gefordert, zur Bekämpfung von Ungleichheit einen Vermögensaufbau für die breite Masse zu erleichtern und die Sozialleistungen nicht schlagartig an bestimmten Einkommensgrenzen zu stoppen.

„Deutschland hat internationalen Vergleich nur eine gemäßigte Ungleichheit. Der Sozialstaat funktioniert im Großen und Ganzen. Bei den Einkommen wird die Ungleichheit gedämpft durch die Umverteilung durch Sozialleistungen. Bei den Vermögen wird sie abgemildert durch die gesetzliche Rente. Über die Rentenansprüche gewinnen die unteren 70 Prozent.“, sagt Andreas Peichl (Foto), Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Gleichwohl bleibe etwas zu tun. „Notwendig wäre ein Vermögensaufbau nach skandinavischem Vorbild, also eine verpflichtende private, kapitalgedeckte Altersvorsorge, aber anders als bei Riester, wo nur die Versicherungen und die Vermittler davon profitieren.“

Peichl fügte an, im internationalen Vergleich gebe Deutschland zwar viel für Hochschulen aus, aber zu wenig für Bildung im Kleinkindalter. Ebenso müssten die Langzeitarbeitslosen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden, beispielsweise durch bessere Qualifikation und Weiterbildung. „Und die Politik sollte die absurden Hürden für mehr Arbeitsangebote in den unteren Einkommensgruppen beseitigen. Der schlagartige Wegfall von Sozialleistungen ab bestimmten Einkommenshöhen führt an einigen Stellen dazu, dass Arbeitnehmer mehr brutto aber weniger netto haben. Das betrifft uns insbesondere Alleinerziehende und ist ein bedeutender Grund für Kinderarmut in Deutschland. Dafür braucht es eine umfassende Reform von Steuern, Sozialleistungen und Abgaben, bei der die unterschiedlichen öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten mit dem Ziel der Glättung und der Entlastung für Geringverdiener.“