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Hubert Weiger   Foto Puder

Internationales Gutachten zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland

4. Juni 2018

Ambitioniertes Handeln angemahnt

Das heute in Berlin veröffentlichte Gutachten internationaler
Expertinnen und Experten zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – den
sogenannten „Peer Review 2018“ – kommentierte Hubert Weiger (Foto),
Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und
Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung:

„Wir begrüßen das heute vorgestellte Gutachten. Es stützt unsere
Einschätzung, dass die Bundesregierung in ihren Bemühungen, die eigene
Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, weitaus ambitionierter handeln
muss. Wesentliche Ziele der deutschen Strategie sind weit davon entfernt
erreicht zu werden. Konsequentes Handeln ist überfällig, da die
planetaren Grenzen insbesondere beim Klimawandel und dem Artensterben
bereits überschritten sind. Die internationalen Experten unter Leitung
der ehemaligen neuseeländischen Ministerpräsidentin Helen Clark
konstatieren folgerichtig dringenden Handlungsbedarf. Sie mahnen eine
Dringlichkeit an, die in der deutschen Politik bislang leider nicht zu
erkennen ist.

Der BUND unterstützt die Empfehlung an die Bundesregierung, ihre
Bestrebungen in Richtung Nachhaltigkeit zu verstärken und sich
ehrgeizigere Ziele zu setzen. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung
eine ökologische und soziale nachhaltige Entwicklung zur obersten
Priorität ihres Regierungshandelns macht. Essenziell sind dafür der
Ausstieg aus der Kohle vor 2030 und eine Wende in der Verkehrs- und
Agrarpolitik. Darüber hinaus muss sich die Nachhaltigkeitsstrategie im
Bundeshaushalt widerspiegeln. Öffentliche Subventionen, die dem Ziel
einer nachhaltigen Entwicklung entgegenstehen, muss die Regierung
streichen.

Wir brauchen jetzt eine Abkehr von einer Politik, die vorrangig auf
Wirtschaftswachstum setzt. Notwendig ist vielmehr eine konsequent
ökologische Politik mit deutlich weniger Ressourcenverbrauch. Wohlstand,
Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit sind damit gut vereinbar, wenn
die Politik entsprechende Rahmenbedingungen setzt.“