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Magdeburg / ST - Keding: Mit Netzwerk-Hilfe gegen Gewalt in der Partnerschaft

Magdeburg (MJ). Nach einer vom Bundesfamilienministerium jetzt veröffentlichten Statistik wurden in Sachsen-Anhalt 2016 3.130 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Das ist gegenüber 2015 ein Anstieg von 0,7 Prozent (2015 3.108 Opfer).

 

Gleichstellungsministerin Anne-Marie Keding sagt dazu: „Gerade schwerste Formen häuslicher Gewalt kommen in allen Gesellschaftsschichten vor und sind nicht nur ein Problem von Frauen in sozial schwachen Familien. Betroffene Frauen brauchen niedrigschwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote, um der Gewalt entkommen zu können. Diese Angebote stehen in Sachsen-Anhalt bereit; hier hat sich ein professionell arbeitendes bedarfsgerechtes Netz von Beratungsangeboten und Hilfsmöglichkeiten für Opfer von häuslicher Gewalt etabliert. Ich kann nur an jede betroffene Frau appellieren, diese Hilfsangebote anzunehmen. Ohne Unterstützung ist es oft sehr schwer, der Gewaltspirale zu entkommen.“

 

Hilfe finden die Frauen in Sachsen-Anhalt in den 19 Frauenhäusern mit ihren acht ambulanten Beratungsstellen, den vier Beratungsstellen für Opfer von sexualisierter Gewalt, den vier Interventionsstellen, bei der Landesinterventions- und -koordinierungsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking, der Täterberatungsstelle ProMann, der Fachberatungsstelle VERA sowie den sieben Frauenzentren.

 

Keding (Foto) erinnerte daran, dass die Zahlen aus der „Kriminalstatistischen Auswertung zu Gewalt in Partnerschaften“ nur die erfassten Übergriffe auflistet und von einer nicht bekannten Dunkelziffer auszugehen ist. Die Ministerin kündigte ein Konzept zur verfahrensunabhängigen Beweiserhebung an, an dem das Ministerium derzeit arbeite. Darin ist ein flächendeckendes Angebot der gerichtsfesten Beweissicherung für die von Gewalt betroffenen Frauen vorgesehen.