Mittwoch, den 6. Mai 2020
Von Kathleen Radunsky-Neumann
„Ich bin bereit und stehe Gewehr bei Fuß.“ Für den 26-jährigen
Dariush Henning (Foto) ist es
selbstverständlich, sich für das Klinikum Magdeburg als freiwilliger Pandemiehelfer
anzubieten. Lange überlegen musste er nicht, als er durch Freunde von dem Aufruf
des Krankenhauses in Olvenstedt erfahren hat. Für ihn ist es ein Akt des
Füreinandereintretens – für das Krankenhauspersonal und die Patienten.
Als
Medizinstudent im vierten Jahr weiß er, worauf er sich einlässt. Deshalb sagt er überzeugt: „Ich werde mein Bestes geben, wenn meine Hilfe benötigt wird.“
Für das Klinikum Magdeburg ist diese freiwillige Bereitschaft ein besonderes
Zeichen von Seiten der Bevölkerung. „Ich danke allen, die ihre Bereitschaft erklärt
haben, in dieser doch für die Gesundheit gefährlichen Situation einen Dienst am Patienten zu
übernehmen“, sagt Beate Vock, Personalleiterin der Klinikum Magdeburg gGmbH. Sie ist überwältigt
von der Resonanz des Freiwilligenaufrufes. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich zahlreiche Frauen
und Männer gemeldet. Die einen bringen Erfahrungen im medizinischen Bereich mit, die anderen
gelten als berufsfremd. „Diese Resonanz ist für mich ein Ausdruck der Wertschätzung für unser
Krankenhauspersonal“, hebt sie hervor.
Das kann
Silke Luding (Foto) gut nachvollziehen. Sie hat 30 Jahre lang als Krankenschwester gearbeitet,
sowohl in stationären als auch ambulanten Einrichtungen. Heute verdient sich die
50-Jährige als Immobilienmaklerin ihren Lebensunterhalt. Helfen will und kann
die Magdeburgerin trotzdem. „Egal, wie ich im Klinikum helfen kann, ich werde es tun und damit Solidaritä zeigen“, sagt sie. „Zum Glück ist die Coronasituation bei
uns in Deutschland und hier in Magdeburg anders als in unseren Nachbarländern“, schätzt sie ein. Doch ob der Fall der Fälle auch bei uns eintritt,
kann momentan keiner absehen. Deshalb ist es aus ihrer Sicht wichtig, sich
entsprechend vorzubereiten – auch mit freiwilligen Helfern. „Ich finde es wirklich
toll, dass das Klinikum diese Möglichkeit anbietet“, sagt die Magdeburgerin, die sich bereits seit Jahren in der ehrenamtlichen Rettungshundestaffel engagiert. Für sie steht die Anteilnahme an den
Erkrankten im Vordergrund. Dass sie gegebenenfalls sich selbst in Gefahr bringt, ist für Silke Luding
kein Thema. „Ich habe früher bereits auf Infektionsstationen gearbeitet“, sagt sie.
Ähnlich sieht es
Raphael Müller-Griehl. Der 31-Jährige kennt das Klinikum
Magdeburg mehr oder weniger aus dem Effeff. Nach seiner Ausbildung hat er
sieben Jahre lang im OP des kommunalen Krankenhauses gearbeitet. Inzwischen
ist der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger im Medizinproduktevertrieb
tätig. „Wenn ich in der derzeitigen Situation nicht meinem eigentlichen Job
nachgehen kann, weil wir uns in Kurzarbeit befinden, dann kann ich doch einen
Dienst an der Gesellschaft absolvieren“, sagt er zu seiner Motivation, sich als
freiwilliger Pandemiehelfer zu melden.
„Wir erleben derzeit alle eine herausfordernde Zeit, die nicht nur uns als Menschen einiges
abverlangt. Sie fordert besonders unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann sie an ihre
Grenzen bringen“, schätzt Beate Vock ein. Umso mehr freut sich die Personalleiterin über die
überwältigende Hilfsbereitschaft, die das Klinikum Magdeburg ereilt. „Damit stärken sie unseren
Kolleginnen und Kollegen in Medizin und Pflege den Rücken und machen uns allen Mut.“ Und sie
hofft, dass das freiwillige Engagement auch nach der Pandemie anhält. Dabei sieht die
Personalleiterin nicht nur das Klinikum im Fokus. „Auch andere Einrichtungen können unabhängig
von Corona Hilfe von Freiwilligen benötigen.“
Zum Prozedere: Im Klinikum Magdeburg erhalten die freiwilligen Pandemiehelfer einen Abrufvertrag.
Das heißt, sollten die Helfer zum Einsatz kommen, wird diese Unterstützung entsprechend vergütet.
Weitere Freiwillige können ihre Unterstützung gern unter
www.klinikum-magdeburg.de melden.